Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Arnulf HettrichDer Tatort der tödlichen Messerangriffe eines Asylbewerbers gegen zwei Mädchen auf dem Weg zur Schule. Illerkirchberg, Alb-Donau-Kreis.
Im Mordprozess um die Messerangriffe auf zwei Mädchen in Illerkirchberg, Alb-Donau-Kreis, ist am Dienstag um 10 Uhr das Urteil verkündet worden. Das Landgericht Ulm verurteilte den Angeklagten zu lebenslanger Haft. Die besondere Schwere der Schuld wurde festgestellt.
Bei dem Verurteilten handelt es sich um einen 27-jährigen Asylbewerber aus dem nordostafrikanischen Eritrea. Im Dezember 2022 griff er zwei Mädchen im Alter von 13 und 14 Jahren auf ihrem Schulweg mit einem Messer an. Das 13-jährige Mädchen konnte fliehen, das 14-jährige Mädchen starb im Krankenhaus an seinen Verletzungen.
Mädchen waren Zufallsopfer
Schätzungsweise 21.000 statt 8.000 Messerangriffe – Maulkorb für die Polizei?
Wie sich im Prozess herausstellte, handelte es sich bei den Mädchen um Zufallsopfer. Am Tag der Tat verließ der Täter die Flüchtlingsunterkunft, die auf dem Schulweg der beiden Mädchen lag, mit einem Messer. Mit diesem soll er geplant haben, Reisedokumente beim Landratsamt zu erzwingen. Als er die zwei Mädchen sah, fürchtete er, sie könnten das Messer gesehen haben, und entschloss sich, sie zu töten. Die 13-Jährige sagte hingegen gegenüber einem Polizisten aus, dass sie das Messer des Verurteilten nicht gesehen hätten.
Weshalb der Mann in Deutschland Asyl suchte, ist unklar. Eritrea ist kein Kriegsgebiet. Ob der Mann politisch oder religiös verfolgt wurde, ist unbekannt. Auf die Urteilsverkündung soll er regungslos reagiert haben. Während des Prozesses habe er zudem mitgeteilt, dass er, sollte er wieder freigelassen werden, eine Abschiebung akzeptieren werde.
Vorzeitige Entlassung nahezu ausgeschlossen
Beobachter beschrieben den Prozess als sehr emotional. Ein Polizist, selbst Familienvater, und eine Rechtsanwältin der Nebenklage sollen während des Prozesses in Tränen ausgebrochen sein.
Die Staatsanwaltschaft, die Nebenklage und die Verteidigung hatten eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes und versuchten Mordes mit gefährlicher Körperverletzung gefordert. Die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage beantragten zudem die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Das schließt die vorzeitige Entlassung aus dem Gefängnis nach 15 Jahren nahezu aus.
Illerkirchberg ist eine kleine Gemeinde südlich von Ulm mit 4.700 Einwohnern. Die Flüchtlingsunterkunft auf dem Schulweg der Mädchen wurde auf Wunsch des Vaters mittlerweile abgerissen.
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