Laut dem staatlichen Konzern Rosatom verhandeln Russland und die Türkei über den Bau eines weiteren Kernkraftwerkes im vorderasiatischen Land. Wie der Chef des russischen AKW-Bauers, Alexei Lichatschow, am Mittwoch in der russischen Staatsduma erklärt hat, sei die entsprechende politische Entscheidung bereits getroffen worden. Dabei berief er sich auf den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Momentan werde zwischen Rosatom und dem Energie-Ministerium in Ankara verhandelt.
“Wir erörtern die technische Seite, das Verwaltungssystem und die wirtschaftlichen Parameter des Projektes.”
Derzeit stünden noch nicht alle die Verwaltung und die Finanzierung betreffenden Details fest, sagte Lichatschow. Als Baustelle für das neue Kernkraftwerk käme insbesondere die Provinz Sinop an der türkischen Schwarzmeer-Küste infrage. Der Rosatom-Chef begründete dies wie folgt:
“Der Standort in Sinop ermöglicht den Bau eines Zwillings des AKW Akkuyu.”
Laut Medienberichten hatte man ursprünglich neben Sinop auch die Region Trakya in Erwägung gezogen. Mitte September 2023 teilte der türkische Minister für Energie und Naturressourcen, Alparslan Bayraktar, der Nachrichtenagentur TASS mit, dass sein Land mit Rosatom den Bau des zweiten Kernkraftwerkes in Sinop erwäge. Er lobte dabei die riesigen Erfahrungen des russischen Konzerns, die er unter anderem während der Errichtung des AKW Akkuyu an der Mittelmeer-Küste gesammelt hatte.