Quelle: AFP © John Macdougall Der Reichstag
Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat in Kiel und München zwei mutmaßliche Mitglieder der syrischen Terrororganisation “Liwa Jund al-Rahman” festnehmen lassen. Sie sollen das Ziel gehabt haben, die syrische Regierung zu stürzen. Den Männern wird Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vorgeworfen.
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Amer A., einer der beiden Syrer, soll 2013 eine bewaffnete Rebellentruppe gegründet und angeführt haben, teilte die Behörde mit. Auch sei er dringend verdächtig, Kriegsverbrechen begangen zu haben. Die Wohnungen der Beschuldigten seien durchsucht worden. Im Jahr 2014 sei A. der Dschihadistenmiliz “Islamischer Staat” (IS) beigetreten und habe seine Gruppe dem Kommando des IS unterstellt. Der zweite Verdächtige Basel O. soll in derselben Gruppe ebenfalls in führender Position gewesen sein und Truppen im Kampf gegen die syrischen Streitkräfte befehligt haben. Beide Männer sitzen seit Mittwoch in Untersuchungshaft.
Im Zuge des sogenannten Arabischen Frühlings waren Mitte März 2011 Proteste in Syrien ausgebrochen, die sich rasch zu einer von außen aufgeputschten und mit brutaler Gewalt aufgeladenen Rebellion gegen die staatliche Existenz Syriens entwickelt hatten. Die Regime-Change-Agenda des Wertewestens hatte von Beginn an eine große Medienkampagne gegen Syrien gefahren, da das Land die letzte arabische Bastion gegen die globalisierte Weltordnung in der islamischen Welt war. Jahrelang war die Außenpolitik des Westens in der Region vom unrealistischen Szenario eines plötzlichen Zusammenbruchs der syrischen Regierung in Damaskus geprägt gewesen, während diese Erwartung Syrien in ein Dschihadistenparadies verwandelt und eine Flüchtlingswelle nach Deutschland ausgelöst hatte.
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