Der Bundesminister für Gesundheit Karl Lauterbach (SPD) hat neuerlich die deutschen Krankenhäuser gegen sich aufgebracht. Der Grund dafür ist diesmal: Nach einer Plakataktion hatte Lauterbach die Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG) mit der AfD verglichen. Mit der Plakataktion, die derzeit noch nicht einmal offiziell ist und sich noch in der Planung befindet, wollen die Krankenhäuser öffentlich auf ihre auch finanziell schwierige Lage und die darauf zurückzuführenden Insolvenzen sowie auf die persönliche Untätigkeit Lauterbaches als verantwortlicher Ressortchef der Bundesregierung hinweisen. So heißt es auf einem der Plakate:
“Wenn Lauterbach so weitermacht …
… gibt’s hier bald keinen Nachwuchs mehr …
… wird es knapp für Patienten in der Notaufnahme.”
Lauterbach postete Entwürfe der Plakate in sozialen Medien und schrieb dazu:
“Mit dieser persönlichen, unseriösen Hetzkampagne will der Krankenhaus-Cheflobbyist @die_deutschen_krankenhaeuser bald die Patienten verunsichern. Damit argumentiert man nicht differenzierter als die AfD.”
Weiterhin behauptete der Bundesminister:
“Wir arbeiten Tag und Nacht, um mit einer großen Reform das Krankenhaussterben abzuwenden.”
Mit dieser persönlichen unseriösen Hetzkampagne will der KrankenhausCheflobbyist @DKGev bald die Patienten verunsichern. Damit argumentiert man nicht differenzierter als die @AfD. Wir arbeiten Tag und Nacht um mit einer großen Reform das Krankenhaussterben abzuwenden pic.twitter.com/Oi5r75yjXA
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) March 7, 2024
Mit dieser öffentlichen Äußerung scheint Lauterbach den Bogen diesmal überspannt zu haben. Denn auch bei der Berliner Krankenhausgesellschaft e.V. (BKG) ist man der Auffassung, dass Lauterbachs Verhalten als Minister nicht mehr tragbar sei. Das BKG-Vorstandsmitglied und zugleich der Geschäftsführer Marc Schreiner sagte:
“Wir Krankenhausgesellschaften halten die Reaktion des Ministers Karl Lauterbach für völlig deplatziert.”
Wie die Berliner Zeitung schreibt, erkenne Schreiner zudem im Verhalten des Bundesministers ein gewisses Muster:
“Kritiker, der seine Politik nicht mittragen, werden in die rechte Ecke gestellt. Das ist ein Zeichen von Hilflosigkeit. Es wirkt, als fühlte sich der Minister in die Enge getrieben und würde um sich schlagen. Wie soll mit dieser brachialen Art der Weg zu einem sachorientierten Dialog noch möglich sein?”