Uruguay hat die Verabreichung des Corona-Impfstoffs an Kinder unter 13 Jahren ausgesetzt: Am Donnerstag ordnete Richter Alejandro Recarey vom Verwaltungsgericht in Montevideo die Aussetzung von Impfungen in dieser Altersgruppe an, bis die Behörden Dokumente zu den mit den Impfstoffherstellern geschlossenen Verträgen vorlegen. Richter Alejandro Recarey erließ die einstweilige Verfügung auf Antrag des Anwalts Maximiliano Dentone, der eine Gruppe von Corona-Impfskeptikern vertritt. Diese forderten, dass die Verträge mit Impfstoffherstellern öffentlich gemacht werden müssen. Zuvor hatte die Zeitung El País über das Urteil berichtet.
AHORA || Comunicado urgente || Tema: Vacunación menores de 13 años, MSP acata fallo. @DrDanielSalinas@JoseSatdjianpic.twitter.com/DjTEi6He5c
— MSP – Uruguay (@MSPUruguay) July 7, 2022
Die Maßnahme erfolgte nach zwei Anhörungen zwischen Mittwoch und Donnerstag im Anschluss an eine am Freitag von Dentone eingereichte Klage. Zuvor hatte das Verwaltungsgericht vom Pharmakonzern Pfizer und dem Gesundheitsministerium Uruguays gefordert, innerhalb von 48 Stunden detaillierte Informationen über die im Land verabreichten Corona-Impfstoffe vorzulegen (RT DE berichtete). Unter anderem sollten dem Verwaltungsgericht Fragen beantwortet werden, zum Beispiel ob es in den Verträgen Klauseln gibt, die den Herstellern zivil- und strafrechtliche Immunität aufgrund etwaiger negativer Auswirkungen der Impfstoffe versprechen. Richter Recarey forderte auch Informationen über die chemische Zusammensetzung der Impfstoffe.
Rechtsanwalt Dentone sagte, die Regierung habe es versäumt, die von ihm geforderten Verträge mit dem Pharma-Riesen Pfizer vorzulegen. Die Regierung hatte erklärt, dass eine Vertraulichkeitsklausel im Vertrag sie daran hindert, das Dokument weiterzugeben. Alvaro Delgado, Sekretär des Präsidialamtes, bezeichnete den Stopp der Impfungen als “Bedrohung für die öffentliche Gesundheit” und sagte auf einer Pressekonferenz:
“Wir sind davon überzeugt, dass es verrückt ist, die freiwillige Impfung auszusetzen, weil sie wissenschaftlich gut abgesichert ist.“