Das Vereinigte Königreich wird panzerbrechende Granaten mit abgereichertem Uran an die ukrainischen Streitkräfte liefern, wie aus einem auf der Website des britischen Parlaments veröffentlichten Bericht hervorgeht. Auf eine diesbezügliche Frage des Mitglieds des britischen Oberhauses Raymond Hervey Joliffe antwortete die stellvertretende britische Verteidigungsministerin Annabel Goldie:
“Wir werden Munition bereitstellen, darunter panzerbrechende Geschosse mit abgereichertem Uran. Solche Geschosse sind hochwirksam bei der Bekämpfung moderner Panzer und gepanzerter Fahrzeuge.”
Die Debatte über die ethische Vertretbarkeit der Verwendung von Munition mit abgereichertem Uran wird seit den 1990er Jahren geführt. Sie begann nach dem ersten umfassenden Einsatz solcher Geschosse durch die USA im Irak während der Operation “Wüstensturm”. Die Universität Basra verzeichnete nach dem Krieg einen Anstieg angeborener Missbildungen bei irakischen Kindern um das Drei- bis Siebenfache. Viele Forscher führen dieses Phänomen speziell auf den Einsatz von abgereichertem Uran zurück, das nicht nur radioaktiv, sondern auch chemisch toxisch ist (wie andere Schwermetalle, beispielsweise Quecksilber und Blei). Auch zahlreiche US-amerikanische und britische Soldaten, die solchen Geschossen ausgesetzt waren, haben in der Folge über gesundheitliche Probleme und genetische Defekte geklagt.
Die Frage eines Moratoriums für den Einsatz radioaktiver Munition wurde wiederholt bei den Vereinten Nationen aufgeworfen, doch alle darauf zielenden Initiativen wurden vor allem von den USA, dem Vereinigten Königreich und Frankreich entschieden abgelehnt.