Nachdem am Mittwoch die IT-Systeme der größten deutschen Airline, Lufthansa, wegen eines Kabelschadens zusammengebrochen waren, sind am Donnerstag die Internetseiten mehrerer deutscher Flughäfen offenbar durch Cyber-Attacken lahmgelegt worden. Und für Freitag hat die Gewerkschaft Verdi an sieben deutschen Flughäfen die Beschäftigten mehrerer Bereiche zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Allein am BER fallen am Freitag voraussichtlich 56 Flüge aus. Nicht betroffen von dem Chaos scheinen Privatflieger mit Ziel “Münchner Sicherheitskonferenz” zu sein.
Den Kabelschaden soll ein Bagger verursacht haben. Von den Cyberattacken auf die Webseiten war zwar der Flugverkehr nicht direkt betroffen, allerdings waren Reisende aufgrund der geplanten Streiks angehalten, sich auf den Internetseiten der Flughäfen über mögliche Störungen im Betrieb, wie Flugausfälle oder Verspätungen, zu informieren.
+++ Regular flight operations will take place at BER on 17 February. However, due to warning strikes at other airports, flights to and from Frankfurt, Munich and Stuttgart have been cancelled. Passengers are asked to check with their airline +++ pic.twitter.com/GFyi5DNSeQ
— BER – Berlin Brandenburg Airport (@berlinairport) February 16, 2023
Der Flughafenverband ADV erwartet, dass am Freitag weite Teile des innerdeutschen und internationalen Luftverkehrs nicht stattfinden werden. Die Flughäfen Frankfurt, München, Stuttgart und Hamburg kündigten an, den regulären Passagierbetrieb einzustellen. Laut ADV werde der Warnstreik zu gut 2.340 Flugausfällen führen. “Über 295.000 Passagiere werden zum Spielball der Verdi-Streiktaktik”, kritisierte der Verband und sprach von einer “beispiellosen Eskalation”.
Von der Arbeitsniederlegung sind auch Dortmund, Hannover und Bremen betroffen. Sie soll am frühen Freitagmorgen beginnen und in der Nacht auf Samstag enden. Nach der ADV-Statistik für das Jahr 2022 stehen die sieben Flughäfen für knapp zwei Drittel (64,5 Prozent) der Fluggäste in Deutschland. Überraschend rief Verdi am Donnerstag noch zu einem Warnstreik am Leipziger Flughafen auf, der am selben Tag um 15:00 Uhr beginnen und bis Freitag, 6:00 Uhr, dauern sollte. Mit dem Ausstand wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen. Neben dem öffentlichen Dienst gibt es örtliche Verhandlungen für die Bodenverkehrsdienste sowie eine bundesweite Tarifrunde für die Luftsicherheit.