Am Dienstag und Mittwoch hat in Brüssel ein weiteres Treffen der Kontaktgruppe zur Unterstützung der Ukraine stattgefunden. Und obwohl das ukrainische Militär im Rahmen eines neuen Hilfspakets recht viel an Panzerfahrzeugen erhalten wird, haben die NATO-Staaten Kiew das Wichtigste verweigert, nämlich Jagdflugzeuge und ATACMS-Raketen mit großer Reichweite von bis zu 300 Kilometer.
“Ich denke nicht, dass wir in den kommenden Monaten oder sogar Jahren unbedingt Kampfflugzeuge übergeben”, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace. Die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wies ebenfalls auf das Fehlen der Frage von Flugzeuglieferungen an die Ukraine auf der Tagesordnung hin. Später wiederholte der Pentagon-Chef Lloyd Austin die Worte seiner Verbündeten:
“Momentan kann ich nichts Neues bezüglich der Flugzeuge sagen.”
Vor diesem Hintergrund rief Polen dazu auf, Druck auf die NATO-Verbündeten auszuüben. Der Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak sagte:
“Uns ist bewusst, dass unser Potenzial in diesem Bereich beschränkt ist. Wir haben nur 48 Flugzeuge vom Typ F-16, doch die Verbündeten haben viel mehr. Ich denke, dass diese Verhandlungen zu einer positiven Entscheidung führen werden, doch dazu ist Druck notwendig.”
Dennoch bestand das Leitmotiv des Treffens nicht in Erfüllung von Wladimir Selenskijs Bitten, sondern in Aufstellung von Forderungen an die Ukraine vonseiten der NATO. Austin sagte:
“Wir erwarten, im Frühling eine Offensive von ihnen zu sehen. Deswegen arbeiten wir hart mit den Partnern aus der Kontaktgruppe, damit die Ukraine über Potenzial in der Panzertechnik verfügt, um den nötigen Effekt auf dem Schlachtfeld zu erreichen.”
Nach einiger Zeit war der ukrainische Verteidigungsminister Alexei Resnikow gezwungen, dieser Forderung öffentlich zuzustimmen. Er fügte hinzu:
“Im Hinblick auf die Technik wurden die Fristen genannt. Alle Möglichkeiten ihrer Lieferung an die Ukraine hängen vor allem mit Ausbildungszeiten zusammen. Wir reden von einigen Monaten, wenn wir vollständig bereit sind. Und danach werden gemäß der Entscheidung des Generalstabs diese oder jene Ereignisse passieren.”