Quelle: Sputnik © Igor Zarembo Chinesischer Zerstörer vom Typ 052D, “Hefei”, in Baltijsk, 21. Juli 2017
An den gestern begonnenen Manövern nehmen nicht nur die beiden Flugzeugträger Liaoning und Shandong teil, die sich am Sonntag respektive Montag aus ihren Heimathäfen auf den Weg machten. Bei den Übungen sollen auch J-20 Kampfflieger sowie DF-17 Hyperschallraketen zum Einsatz kommen. Letztere sollen die Insel überfliegen.
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Zum ersten Mal wird ein Manöver der chinesischen Volksbefreiungsarmee (PLA) innerhalb der 12-Meilen-Zone um Taiwan stattfinden. Da dabei scharfe Munition verwendet wird, bedeutet ein Manöver rund um Taiwan nicht nur für den Zeitraum der Übung eine Seeblockade, auch Luftverkehr ist in der Nähe nicht mehr möglich.
Das östliche Kommando der PLA zog Kräfte der Marine, der Luftwaffe, der Raketenstreitkräfte, der strategischen Unterstützungskräfte sowie der gemeinsamen logistischen Unterstützungskräfte zusammen und “führte realistische, kampforientierte gemeinsame Übungen auf See und im Luftraum im Norden, Südwesten und Südosten der Insel Taiwan durch”, so die Presseerklärung der PLA. J-20 Tarnkampfflieger, H-6K Bomber, J-11 Kampfflugzeuge, Zerstörer des Typs 052 D, Korvetten des Typs 056A und DF-11 ballistische Kurzstreckenraketen gehören zu den eingesetzten Waffen, aber auch die DF-17 Hyperschallraketen.
Das Thema des Manövers ist den Angaben zufolge eine Landeoperation auf Taiwan, einschließlich der Abwehr eines zusätzlichen externen Gegners. Diese Art der Blockade, die vorerst nur bis Sonntagmittag geplant ist, könnte einen der möglichen Pläne für eine zukünftige gewaltsame Wiedervereinigung darstellen, sagte der pensionierte taiwanesische General Herman Shuai der chinesischen Global Times. Auch der chinesische Militärexperte Song Shongping erklärte, das Manöver sei als Übung eines Kriegsplanes zu sehen:
“Im Falle eines künftigen Konfliktes ist es wahrscheinlich, dass die Einsatzpläne, die gerade geübt werden, direkt in Kampfhandlungen umgesetzt werden.”
Die Global Times bezieht sich auf namentlich nicht genannte Analytiker für ihre Bewertung der Ereignisse rund um Pelosis Besuch, einschließlich des Manövers. Die Zeitung schreibt diesbezüglich:
“Den Flug Pelosis nicht abzufangen, war kein Scheitern der PLA. Im Gegenteil, das chinesische Festland entschied, einen Vorfall zu vermeiden, der einen Dritten Weltkrieg auslösen könnte, aber stattdessen Pelosis Besuch in Taiwan als Gelegenheit zu nutzen, um den Prozess der Wiedervereinigung voranzutreiben, angefangen mit den die Insel blockierenden Kampfübungen, die zur Routine werden könnten.”
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Sollten derartige Manöver sich tatsächlich öfter wiederholen, wäre dies eine Art “Teilzeitblockade”, die auf jeden Fall für die Exportindustrie Taiwans, insbesondere die Chipproduktion, ernste materielle Konsequenzen hätte.
Gleichzeitig verkündeten chinesische Behörden, gegen Unterstützer einer “Unabhängigkeit Taiwans” vorzugehen. Spender für zwei Stiftungen, die für die Unabhängigkeit werben, werden so künftig von Geschäften auf dem Festland ausgeschlossen. Es geht dabei um die “Taiwan Stiftung für Demokratie” und den “Fonds für internationale Kooperation und Entwicklung”.
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