In Berlin hat eine kleine Gruppe Provokateure das Gedenken am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park gestört. Jährlich am 9. Mai kommen hier Menschen zusammen, legen Blumen nieder und singen Lieder, um an die Opfer und Helden des sowjetischen Großen Vaterländischen Krieges im Kampf gegen Nazideutschland zu erinnern. Am Vormittag war bereits der russische Botschafter vor Ort, um einen Kranz niederzulegen.
Wie bereits im vergangenen Jahr sind wieder Kräfte der Polizei vor Ort, um den Park zu sichern. Russische und sowjetische Flaggen sind verboten, ebenso das Tragen von Symbolen auf der Kleidung, Orden oder Sankt-Georgs-Bänder. Laut der Bild müssen bei der Polizei sogar rote Jacken abgegeben werden, bevor man den Park betreten darf. Nur die offizielle Delegation der russischen Botschaft war von den Verboten ausgenommen.
Provokateure stören Gedenken
Am frühen Nachmittag kam es trotz des Polizeiaufgebots zu Provokationen. Da ukrainische Flaggen von dem Flaggenverbot nicht betroffen waren, konnten drei junge Männer mit einer solchen Flagge ungestört über das Gelände bis zum bronzenen Sowjetsoldaten spazieren. Auf ihrem Weg stimmten sie mehrfach das ukrainische Volkslied “Oj, u lusi tschewona kalyna” an. Ein zweiter Mann der Gruppe hatte sich eine weiß-blau-weiße Flagge um den Hals gebunden.
Eine aufgebrachte Menge schreit sm Treptower Park „Nazis raus!“ gegen drei Männer mit ukrainischen Fahnen, die zum Sowjetischen Ehrenmal wollten. Die Polizei eskortiert die Männer darauf weg. Die Ukraine-Gegner feiern das als Sieg. pic.twitter.com/nydNucwPgo
— Dennis Meischen (@DennisMeischen) May 9, 2023
Die anwesenden Polizisten bemerkten die Gruppe und deren Provokationen zwar früh, schritten aber nicht ein. Erst als Personen, die sich von den Provokateuren gestört fühlten, “Nazis raus!” anstimmten, wurden sie von der Polizei weggeführt.