Der gesamtgesellschaftliche Ton bezüglich aktueller Asylzahlen und damit verbundener Probleme der Bewältigung verschärft sich zusehends. Politiker annähernd aller Fraktionen verändern auffällig ihre bisherigen Sichtweisen und Argumentationslinien. Der dem Springer-Verlag zugehörigen Zeitung Welt gelang es nun Einblick in einen auf den 4. September datierten Gesetzesentwurf des Bundesinnenministeriums (BMI) zu erhalten, der sich jedoch noch nicht in einer sogenannten Ressortabstimmung befindet. Diese wird vom fachlich zuständigen Ministerium erstellt. Dabei beraten sich die zuständigen Fachreferenten mit themenbezogenen Verbänden, Organisationen und Behörden. Der “Faeser-Plan” beinhaltet unter anderem laut Welt-Artikel (Bezahlschranke):
“Einfacherer Familiennachzug und leichterer Zugang zum Arbeitsmarkt, aber Verlängerung des Ausreisegewahrsams.”
Weitere Inhalte des Entwurfes, wörtlich zitiert, legen offen, dass die Bundesregierung “einen Neuanfang in der Migrations- und Integrationspolitik gestalten möchte, der einem modernen Einwanderungsland” gerecht werde. Dazu sollen laut BMI-Plänen Ausländer “schneller in die Gesellschaft integriert” werden. In dem Welt-Artikel wird daran erinnert, dass im Jahr 2016 die Berechtigung “von subsidiär Schutzberechtigten, Familienmitglieder nach Deutschland nachzuholen, ausgesetzt worden” ist. Im Jahr 2018 folgte eine Begrenzung auf “1.000 Personen pro Monat”. Indessen wurde Innenministerin Faeser im Bundestag durch eine Kurzintervention des CDU-Abgeordneten Christoph de Vries mit den Inhalten konfrontiert. Laut dem Berliner Tagesspiegel reagierte die Ministerin mit der vieldeutigen Antwort:
“Nein, ich habe nicht vor, im Moment den Familiennachzug vorzulegen (sic!).”