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Neue PEI-Daten: Mindestens 19 Kinder starben an oder mit einer Corona-Impfung  

Neue PEI-Daten: Mindestens 19 Kinder starben an oder mit einer Corona-Impfung   

Quelle: Gettyimages.ru © izzzy71Symbolbild.

Von Susan Bonath

Monatelang hatte sich das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gegenüber der Presse geweigert, wichtige Daten zur Sicherheitsüberwachung der COVID-19-Impfstoffe herauszugeben. In einem Widerspruchsverfahren, das die Autorin seit März gegen das PEI führt, lenkte die Behörde nun in Teilen ein. Sie offenbarte erschreckende Zahlen zu gemeldeten tödlichen und schweren Verdachtsfällen, insbesondere bei jungen Menschen.

Mindestens 19 verstorbene Minderjährige

Demnach wurden dem PEI in den ersten beiden Impfjahren 2021 und 2022 insgesamt 3.246 Todesfälle gemeldet, bei denen Ärzte oder Angehörige die zuvor erfolgte Corona-Impfung als Auslöser vermuteten. Mindestens 733 Verstorbene waren unter 60 Jahre alt, davon wenigstens 19 minderjährig, auch zwei Kinder unter 12 Jahren darunter.

Von 151 mutmaßlichen Impfopfern wurde gar kein Alter erfasst und vom PEI nicht nachträglich recherchiert. Da nicht bekannt ist, wie alt die Verstorbenen waren, könnte es noch mehr jüngere Verstorbene geben.

Diese Häufung tödlicher Verdachtsfälle hätte zeitig auffallen müssen. Schauten die Behörden einfach weg und nahmen Todesfälle in Kauf? Warum wurde nicht jeder dieser Fälle auf einen Impfzusammenhang eingehend untersucht? Das PEI erklärte dazu lediglich:

“Verdachtsfälle sind nicht gleichzusetzen mit Nebenwirkungen, und Melderaten von Verdachtsfällen sind nicht gleichzusetzen mit der Häufigkeit des Auftretens einer Reaktion.”

Wo nichts untersucht wird, kann man Verdachtsfälle freilich bis in alle Ewigkeit als nicht bewiesen abtun. Merkwürdigerweise wurde das bei der Zählweise der “Coronatoten” umgekehrt praktiziert. Auch hier untersuchten die Behörden die Zusammenhänge nicht, werteten aber jeden nach einem positiven Test Verstorbenen egal welches Alters als “Coronatoten”.

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Auffällige Übersterblichkeit in jungen Altersgruppen

Die fehlenden Untersuchungen wiegen umso schwerer, weil allein 814 dieser Menschen bereits in den ersten drei Tagen nach der Impfung plötzlich und unerwartet verstarben, 179 davon gehörten der Altersgruppe 18 bis 59 Jahre an, sieben waren zwischen 12 und 17 Jahre jung.

Die Behörden tun diese Todesfälle offenkundig als statistisch unauffällig ab. Insbesondere bei sehr jungen Opfern mit weit geringerem Sterberisiko als etwa bei 70-Jährigen ist dies jedoch eine fragwürdige Praxis. Zumal die Jahre 2021 und 2022 hinsichtlich der Sterberaten überhaupt nicht unauffällig waren, gerade bei den jungen Altersgruppen.

So starben, berechnet nach Daten des Statistischen Bundesamtes und gemessen an der Bevölkerungsentwicklung in der jeweiligen Altersgruppe, im Jahr 2021 fünf Prozent mehr 18- bis 29-Jährige als im ersten Coronajahr, 2022 waren es sogar gut elf Prozent mehr. Die Altersgruppen 0 bis 14 und 30 bis 39 Jahre verzeichneten im vergangenen Jahr jeweils 6,4 Prozent mehr Verstorbene als nach 2020 erwartet.

Insgesamt registrierten die Statistiker bei den unter 40-Jährigen in den vergangenen beiden Jahren gut 1.300 mehr Sterbefälle, als zu erwarten gewesen wären, wenn die Sterblichkeit genauso groß wie im ersten Corona-Jahr ohne Impfung gewesen wäre. Offenbar ist es Staatsräson, hier keinen möglichen Zusammenhang zu untersuchen.

Tausende junge Geimpfte mit Myokarditis

Auch eine weitere vom PEI gelieferte Tabelle hat es in sich. So zeigten Ärzte, Patienten oder Angehörige dem Institut insgesamt knapp 3.000 Fälle einer Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung an, im Fachjargon Myokarditis und Perikarditis genannt, die in den ersten 14 Tagen nach einer Corona-Impfung mit den mRNA-Vakzinen von Pfizer/BioNTech oder Moderna aufgetreten waren. Wie viele Erkrankungen erst später erkannt oder gemeldet wurden, verriet das PEI nicht, ganz zu schweigen von der Dunkelziffer.

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Besonders brisant: Fast 90 Prozent dieser gemeldeten Erkrankten waren jünger als 60 Jahre, davon mehr als zwei Drittel sogar unter 40. Die meisten Betroffenen – fast 1.000 – befanden sich dabei in der Altersgruppe 18 bis 29 Jahre, zudem traf es knapp 250 Minderjährige zwischen 12 und 17 Jahren.

Somit erlitten vor allem junge Menschen diese schwerwiegende Erkrankung nach einer Impfung. Deren Prognosen sind, selbst bei geringen spürbaren Symptomen, nicht besonders gut.

Herzmuskelentzündung mit tödlichen Spätfolgen

So berichtete etwa die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie-, Herz- und Kreislaufforschung (DGK) im Jahr 2012 über eine Studie, die nicht optimistisch stimmt und das Narrativ des Robert-Koch-Instituts (RKI), die sogenannte Impf-Myokarditis verlaufe “meist mild” und heile folgenlos aus, infrage stellt. In einer Pressemitteilung schrieb die DGK damals dazu:

“Von den 222 Teilnehmern konnten 203 über den gesamten Zeitraum untersucht werden. Davon wiesen 108 eine entzündliche Narbenbildung des Herzmuskels auf. Bei nahezu 20 Prozent der Studienteilnehmer führte die Herzmuskelentzündung innerhalb von fünf Jahren zum Tod, darunter verstarb etwa die Hälfte an plötzlichem Herztod.”

Die Myokarditis sei bei jungen, gesunden Menschen, auch Leistungssportlern, die häufigste Ursache für einen plötzlichen Herztod, heißt es dort außerdem. Gemeinsam mit dem Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) betreibt die DGK das Fachportal herzmedizin.de. Dort veröffentlichten die Fachgesellschaften im August 2020 eine Mitteilung, in der sie schreiben:

“Denn wie eine Analyse deutscher Kardiologen deutlich macht, ist die Prognose bei viralbedingten Myokarditiden generell ziemlich ungünstig: Fast 40 Prozent der betroffenen Patienten sind innerhalb der nächsten zehn Jahre verstorben, die meisten an einer kardialen Ursache, jeder zehnte erlitt einen plötzlichen Herztod.”

Mit anderen Worten: Unabhängig vom Alter sterben 20 Prozent der Myokarditispatienten binnen fünf Jahren und sogar 40 Prozent binnen zehn Jahren an den Spätfolgen dieser Erkrankung. Sollte dies bei den mutmaßlich Impfgeschädigten ebenso eintreten, was zu befürchten ist, dürften solche Todesfälle allerdings nicht mehr mit der Corona-Spritze in Verbindung gebracht werden, weil diese einfach zu lange her ist.

Sprunghafter Anstieg von Myokarditis-Fällen in Kliniken

Angeblich soll die Myokarditis besonders häufig eine Corona-Infektion begleiten. Klinikdaten des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) belegen dies für das Jahr 2020 ohne Impfungen allerdings nicht. Hingegen zeigen sie einen sprunghaften Anstieg von Myokarditis-Patienten in den Jahren 2021 und 2022.

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Gibt man dort unter “Hauptdiagnose” den ICD-Code I40 für Myokarditis ein, ergeben sich für 2020 insgesamt 3.385 behandelte Patienten, darunter 240 unter 18-Jährige und 1.929 18- bis 49-Jährige. Im zweiten Corona- und ersten Impfjahr wurden plötzlich 4.572 Patienten registriert, darunter 441 minderjährige und 2.841 unter 50-jährige Erwachsene. Ein Jahr später, 2022, waren es sogar 4.860 Myokarditis-Patienten, darunter 430 Minderjährige und 3.015 unter 50-jährige Erwachsene.

Damit stieg die Anzahl der in einer Klinik behandelten Myokarditis-Fälle 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent an, 2022 sogar um rund 44 Prozent. Bei den Minderjährigen verdoppelte sich die Zahl der Fälle 2022 gegenüber 2020 nahezu. Bei den jungen Erwachsenen schnellte sie um rund 56 Prozent in die Höhe.

Keine Risikoanalysen für verschiedene Altersgruppen?

Die Krankheitsverläufe bei den gemeldeten Patienten mit Myokarditis und Perikarditis verfolgt das PEI aber trotz der schlechten Prognosen nicht, jedenfalls gab es dazu auf Anfrage keine Daten heraus. Auch die Anzahl der ansonsten gemeldeten Verdachtsfälle von schwerwiegenden Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen hält es weiterhin geheim. Angeblich müsse es diese nicht auswerten.

Hierzu schrieb das PEI am 11. Juli 2023 an die Behörde des Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit (BfDI), den die Autorin zur Vermittlung eingeschaltet hatte:

“Soweit die Petentin vorträgt, dass das PEI gesetzlich verpflichtet sei, die Daten aus den Verdachtsfallmeldungen auch altersspezifisch wegen der unterschiedlichen Risiken zu erheben und auszuwerten, so ist das unzutreffend. Wie bereits ausgeführt, beruht die gesetzliche Aufgabe des PEI zur Pharmakovigilanz auf § 62 AMG (Anm. d. Autorin: Arzneimittelgesetz). Welche Methoden hierbei konkret zur Anwendung kommen, ist gesetzlich – sinnvollerweise – nicht festgelegt, sondern hängt von den medizinischen Besonderheiten des jeweiligen Arzneimittels ab und liegt im fachlichen Ermessen des PEI.

Der Begriff Pharmakovigilanz bezeichnet die umfassende Überwachung von Arzneimitteln und Impfstoffen im Sinne und zum Schutz der Patienten. Genau damit ist das dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) unterstellte PEI betraut.

Letzteres behauptet nun also, es könne sich selbst aussuchen, mit welchen Methoden es die Corona- und andere Impfstoffe überwacht. Es müsse nicht zwingend erheben, ob bestimmte Präparate bei Kindern und Jugendlichen andere Auswirkungen haben als bei Erwachsenen, und auch nicht prüfen, ob ein Impfstoff bei 25-Jährigen andere Nebenwirkungen verursacht als bei 85-Jährigen.

Laut Bundesregierung forscht die EMA

Die Medizinrechtsanwältin Dr. Brigitte Röhrig, von der Autorin mit dem Widerspruchsverfahren betraut, sagte auf Nachfrage, es sei fraglich, “ob das PEI ohne Auswertung der alters- und risikobezogenen Verteilung der schweren Nebenwirkungen überhaupt sinnvoll Pharmakovigilanz ausüben kann”. Immerhin weiß auch die Fachwelt seit langem: Kinder sind in der Medizin keine kleinen Erwachsenen.

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Der Pharmakologe und Gutachter Hans-Joachim Kremer, der langjährige Erfahrungen in der klinischen Forschung hat, ist überzeugt, dass das PEI über weitergehende Daten verfügen müsse, diese aber zurückhalte. Er übermittelte auf Nachfrage eine Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage.

Demnach führt die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) “in regelmäßigen Abständen” sogenannte Disproportionalitätsanalysen durch, deren Ergebnisse von den Mitgliedsstaaten genutzt würden, also auch von Deutschland. Für Impfungen bedeutet dies, dass bestimmte Parameter in verschiedenen Gruppen miteinander verglichen werden, beispielsweise das Auftreten von Erkrankungen bei Geimpften und Ungeimpften, bei mit verschiedenen Vakzinen Geimpften oder eben in unterschiedlichen Altersgruppen.

Welche Vergleiche die EMA genau angestellt haben soll, geht aus dem Regierungsdokument jedoch nicht hervor. Es könnte auch sein, dass gar nichts untersucht wurde und es sich um eine Schutzbehauptung handelt. Oder die Daten sind tatsächlich so brisant, dass man sie lieber geheim hält. Man versuche bereits, an diese angeblichen EMA-Untersuchungen heranzukommen, berichtete Kremer.

Monatelanges Ringen um Daten

Die der Autorin nun vorliegenden Daten zu den Todes- und Myokarditisfällen nach Corona-Impfungen in den Jahren 2021 und 2022, aufgeschlüsselt in verschiedene Altersgruppen, hatte das PEI lange zurückgehalten. Bereits vor einem knappen Jahr verweigerte es die Auskunft auf eine Presseanfrage mit der Begründung, man sei “nicht verpflichtet, neue Informationen für Pressevertreter zu erstellen”.

Das PEI suggerierte damit, es habe die Daten gar nicht erhoben, obwohl diese ja von Außenstehenden, also Ärzten, Betroffenen oder Angehörigen dem Institut übermittelt wurden und vorliegen mussten. Das BMG indes erklärte sich gegenüber der Autorin für nicht zuständig.

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Mit der gleichen Begründung lehnte das PEI im Januar dieses Jahres einen Antrag nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) ab. Die Autorin legte im März dieses Jahres gemeinsam mit Anwältin Röhrig Widerspruch dagegen ein und bezog auch die Behörde des Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit (BfDI) ein. Diese verspricht Unterstützung bei abgelehnten IFG-Anträgen.

Tatsächlich bemühte sich die BfDI-Behörde um Vermittlung. Erst als bekannt geworden war, dass das PEI im März dieses Jahres einige der erfragten, angeblich nicht vorhandenen Daten im Rahmen einer Parlamentsanfrage an das BMG übermittelt hatte, lenkte das Bundesinstitut jetzt ein. Der Unterschied zu den Daten aus der Regierungsantwort: Das PEI listete nunmehr auch Fälle auf, in denen Betroffene später als 42 Tage nach der Impfung starben oder wo der Zeitraum dazwischen nicht genau bekannt war.

Schwere Verdachtsfälle bei Kindern noch unter Verschluss

Es fehlt jedoch weiterhin die Anzahl der gemeldeten schwerwiegenden Verdachtsfälle bei Kindern und Jugendlichen. Die letzte konkrete Aussage des PEI gegenüber der Autorin stammt vom Juni 2022. Damals berichtete es von gut 1.200 schwerwiegenden Komplikationen bei 5- bis 17-jährigen Geimpften bis Ende März vergangenen Jahres.

Dies ist eine beachtliche Anzahl, wenn man bedenkt, dass die Ständige Impfkommission die mRNA-Präparate für 12- bis 17-Jährige erst Mitte August 2021, für 5- bis 11-Jährige sogar erst Ende Dezember 2021 empfohlen hatte. Außerdem sind die Impfquoten in diesen Altersgruppen weit geringer als bei Erwachsenen. Eine Bitte der Autorin, diese Daten noch zu übermitteln und so den Rechtsstreit beizulegen, ließ das PEI bis zur Fertigstellung dieses Artikels am Freitagnachmittag unbeantwortet.

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