Der neuseeländische Verteidigungsminister Andrew Little hat das Interesse seines Landes an einer Mitgliedschaft im Militärbündnis Australiens, Großbritanniens und der USA (AUKUS) bekundet. Wellington könnte bald Gespräche aufnehmen, um sich an den nichtnuklearen Aspekten der Allianz zu beteiligen. Die örtliche Nachrichten-Website Stuff zitierte den Politiker mit den Worten:
“Uns bot sich die Gelegenheit an, darüber zu sprechen, ob wir uns an der zweiten Säule des Abkommens beteiligen könnten oder möchten. Ich gab an, dass wir dies gerne erörtern würden.”
Little zeigte sich sehr froh, dass dieser Aspekt keine Atommaterialien impliziere. Zuvor hatte sich der Verteidigungsminister mit dem Koordinator des Nationalen Sicherheitsrates der USA (NSC) für den Indopazifik, Kurt Campbell, getroffen. Dabei gab der US-Beamte zu verstehen, dass das Weiße Haus ein Potenzial für die Teilnahme Neuseelands an den nichtnuklearen AUKUS-Programmen sehe. Little antwortete Campbell nach eigenen Angaben, dass eine solche Teilnahme die rechtlichen und moralischen Verpflichtungen Neuseelands, ein atomfreies Land zu bleiben, nicht berühren dürfe.
“Wir arbeiten bereits jetzt mit Verbündeten und Partnern eng zusammen, die über Schiffe und U-Boote mit nuklearem Antrieb sowie Raketen und U-Boote mit Atomwaffen verfügen. Dies ändert daher nichts daran, was wir momentan bereits tun.”
Dem Minister zufolge könnte eine AUKUS-Teilnahme das neuseeländische Militär veranlassen, seine Ausrüstung teilweise zu modernisieren, um mit den Standards der USA und Australiens mitzuhalten. So werde die neuseeländische Technik im Bereich Kommunikation von Jahr zu Jahr nur überholter.
New Zealand is open to discussing non-nuclear cooperation with the Aukus security partnership between the US, the UK and Australia, Defence Minister Andrew Little said https://t.co/O9pQsrBCC1
— Bloomberg Politics (@bpolitics) March 28, 2023
Das trilaterale Militärbündnis AUKUS besteht seit Mitte September 2021. Eines der Ziele des Abkommens ist es, Australien bei der Entwicklung und dem Einsatz von Atom-U-Booten zu unterstützen. Sein Gegenstand ist auch die Kooperation in solchen Bereichen wie Cybertechnologien, Quantentechnologie und künstliche Intelligenz. Experten sehen im Abkommen darüber hinaus eine Reaktion auf den wachsenden Einfluss Chinas im Indopazifik, obwohl der asiatische Riese in den offiziellen Mitteilungen nicht direkt erwähnt wird.