Quelle: AFP © STR / KCNA VIA KNS Auf dem Archivbild: Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un wohnt am 15. Dezember dem Test eines Festbrennstoffmotors bei.
Am Sonntag hat Nordkorea in einem zeitlichen Abstand von etwa 25 Minuten zwei Raketen abgefeuert. Das südkoreanische Militär erfasste die beiden Starts in der westlichen nordkoreanischen Provinz P’yŏngan-pukto und identifizierte die Flugkörper als zwei ballistische Mittelstreckenraketen. Seoul warf dem nördlichen Nachbarland eine schwerwiegende Provokation vor.
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Auch Japan registrierte die Starts. Vizeverteidigungsminister Toshirō Ino teilte mit, dass die beiden Raketen etwa 500 Kilometer weit in Richtung des Japanischen Meeres geflogen seien und dabei eine Flughöhe von 550 Kilometern erreicht hätten, bevor sie außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone des Landes ins Wasser gestürzt seien.
Laut einem Bericht der südkoreanischen Agentur Yonhap könnte Pjöngjang mit diesen Raketenstarts auf eine neue Sicherheitsstrategie Tokios reagiert haben. Am 16. Dezember hatte die Regierung von Ministerpräsident Fumio Kishida beschlossen, sich von der bislang ausschließlich auf Verteidigung ausgerichteten Militärdoktrin abzukehren und im Ernstfall feindliche Raketenstellungen auszuschalten.
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Die jüngsten nordkoreanischen Raketentests erfolgten außerdem zwei Tage nach der Erklärung Pjöngjangs, einen Festbrennstoffmotor mit hoher Schubkraft für ein neuartiges Waffensystem getestet zu haben. Laut Expertenschätzungen könnte Nordkorea damit die Technologien für die Entwicklung einer Interkontinentalrakete mit Festbrennstoff vorantreiben.
Seit Januar 2022 hat Nordkorea im Rahmen einer bislang nie dagewesenen Testserie bereits 62 ballistische Raketen abgefeuert. Auch eine ballistische Interkontinentalrakete wurde Mitte November gestartet. Anschließend sprach die Beauftragte der Vereinten Nationen für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, von “alarmierenden Aktivitäten”, die in Verbindung mit Nordkoreas Atomwaffenprogramm stünden. Südkorea und die USA nahmen ihrerseits die gemeinsamen Militärübungen in diesem Jahr wieder in vollem Umfang auf.
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