Wie die Zeitung The Art Newspaper berichtet, sei ein stimmungsvolles Landschaftsgemälde von Gustave Courbet, das sich derzeit im Fitzwilliam-Museum in Cambridge befindet, wahrscheinlich von den Nazis im besetzten Frankreich geraubt worden. Das bestätige die Tatsache, dass das Museum kürzlich einen Antrag auf Rückgabe des Werks beim Spoliation Advisory Panel eingereicht habe. Die Organisation berät die britische Regierung bei Ansprüchen auf Kulturgüter, die während der NS-Zeit geraubt wurden.
Das Gemälde Courbets unter dem Titel “Tanzende Kinder: Unter den Bäumen von Port-Berteau” (“La Ronde Enfantine”) zeigt eine Gruppe im Wald tanzender Kinder, die von der Sonne angestrahlt werden. Das Bild sei dem Museum im Jahr 1951 geschenkt worden, so The Art Newspaper. Möglicherweise aber sei das Landschaftsgemälde von Hitlers Stellvertreter Hermann Göring nach einem Bildertausch mit Außenminister Joachim von Ribbentrop als Raubkunst erworben worden. Ribbentrop galt als einer der wichtigsten Nazi-Sammler von Beutekunst – er hatte eine Vorliebe für französische Malerei des 19. Jahrhunderts und besaß eine Reihe von Courbets Werken, so The Art Newspaper. Die Kuratoren des Museums gehen davon aus, dass das Gemälde “möglicherweise während des Zweiten Weltkriegs in Paris von Nazi-Agenten beschlagnahmt wurde”.