Quelle: www.globallookpress.com © Fleig/Eibner Ein Kartenlesegerät (Symbolbild)
Ob bei großen Handelsketten wie Netto, Edeka, Rossmann, Aldi – oder an der Tankstelle nebenan: Seit Wochenbeginn hapert es mit der Kartenzahlung bei zahlreichen Einzelhändlern und Tankstellen. Zahlreiche Kunden sind verärgert, weil sie entsprechende Hinweisschilder wie “Heute nur Bargeld – keine EC-Zahlung möglich” übersehen haben.
Eine rasche Behebung des Problems ist laut dem Handelsblatt am Freitag nicht zu erwarten. Demnach gab der Zahlungsdienstleister Payone bekannt, dass es wohl noch einige Zeit dauern wird, bis die Ausfälle bei den betroffenen Bezahlterminals untersucht und behoben sind.
EZB gibt grünes Licht für digitalen Euro – Bargeld gerät immer stärker unter Beschuss
Kartenlesegeräte des Typs H5000 des US-Konzerns Verifone sind die Ursache der Störungen. Die Firma will “in Kürze ein Software-Update bereitstellen, um das Problem zu beheben”. Laut eigenen Angaben arbeite man “mit höchster Priorität” an einer Lösung.
Payone gab zudem bekannt, dass es nach aktuellem Stand nötig sein werde, “auf allen betroffenen H5000-Terminals neue Software-Updates einzuspielen”. Wann genau entsprechende Softwarepakete bereitgestellt werden, habe Verifone noch nicht kommuniziert. Auch sei die Betriebsinstallation technisch sehr aufwendig.
Deutschlands Discounter Nummer eins, Aldi Nord, teilte mit, man stehe in engem Kontakt mit dem Anbieter der Kartenlesegeräte und arbeite mit ihm an einer schnellen Lösung. Ein Sprecher sagte:
“Wir bitten unsere Kundinnen und Kunden, die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.”
An etwa 500 Esso-Tankstellen gebe es schon seit Dienstagmorgen massive Probleme bei Kartenzahlungen, teilte der Ölkonzern ExxonMobil mit. Ein Mitarbeiter sagte:
“Esso steht dazu in engem Austausch mit den Stationsbetreibern und den technischen Partnern, um die Einschränkungen schnellstmöglich zu beheben.”
Weniger Bankfilialen, höhere Kosten
Laut dem Handelsblatt stieg 2021 der Umsatzanteil von Kartenzahlungen an der Ladenkasse in Deutschland auf fast 59 Prozent. 2020 waren es noch 56 Prozent gewesen, wie das EHI Retail Institute, ein Forschungsinstitut des Handels, ermittelte. 2017 hatte noch Bargeld überwogen. Kleinere Beträge zahle die Mehrheit der Deutschen aber nach wie vor lieber in bar.
Die Ausfälle kommen für die Pläne der Europäischen Zentralbank zur Unzeit: Diese will relativ unbeachtet von der öffentlichen Meinung und den Mainstreammedien bis 2025 den digitalen Euro einführen und Bargeld sukzessive immer stärker aus dem Verkehr ziehen. Eine derartige Pannenserie wie jetzt hätte dann für die Verbraucher gravierende Folgen. In skandinavischen Ländern – in denen Bargeld kaum noch verwendet wird – kommt es hin und wieder zu größeren Problemen für Firmen und Verbraucher, wenn beispielsweise Fahrkartenautomaten vorübergehend keine Kartenzahlungen durchführen können, weil die Technik streikt.
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