Am 15. Februar ist Bundeskanzler Olaf Scholz nach Russland gereist, um in der Hauptstadt Moskau mit Präsident Wladimir Putin über die aktuellen Spannungen zwischen dem Westen und Russland zu verhandeln. Obwohl die zuvor von Moskau geforderten Sicherheitsgarantien, darunter auch die Nichterweiterung der NATO nach Osten und die Ukraine-Krise das Treffen prägten, kamen außerdem mehrere bilaterale Herausforderungen zur Sprache. Auf der gemeinsamen Pressekonferenz der Politiker wurde die Situation um den russischen Auslandssender RT in Deutschland und den deutschen Auslandssender Deutsche Welle in Russland angesprochen.
Eine Korrespondentin von RT fragte Putin und Scholz nach dem Sendeverbot für das Medium in Deutschland und der Möglichkeit, dieses Problem konstruktiv und sachlich zu lösen:
“Ist es möglich, zum Beispiel eine gemeinsame Arbeitsgruppe einzurichten, damit unser Unternehmen in Deutschland und die DW in Russland weiterhin senden dürfen?”
Putin teilte mit, er habe mit Scholz die Situation um die DW in Russland und um RT in Deutschland diskutiert.
“Ich möchte jetzt nicht ins Detail gehen, um die Situation nicht zu komplizieren, aber wir haben uns darauf verständigt, dass wir darüber nachdenken werden, wie sich diese Probleme lösen lassen.”
Scholz verwies darauf, dass es in dieser Situation um ein rechtsstaatliches Verfahren gehe. Die Voraussetzungen dafür müssten stimmen.
“Das ist ein rechtsstaatliches Verfahren, in dem Anträge gestellt werden können. Auch solche, die bisher nicht gestellt wurden. Und die werden dann ordnungsgemäß von den zuständigen Behörden bearbeitet.”
Dies geschehe nach den bereits existierenden Gesetzen, auf die sich jeder gleichmäßig berufen könne, fügte der Bundeskanzler hinzu.
“Darauf können sich alle verlassen. Aber es gibt ein rechtsstaatliches Verfahren, und da müssen die Voraussetzungen jeweils stimmen.”
RT DE hatte Mitte Dezember 2021 sein deutschsprachiges Live-Programm über verschiedene Verbreitungswege gestartet. Die Lizenz für die Kabel- und Satellitenübertragung in europäischen Staaten hatte Serbien ausgestellt. Dies war auf der Grundlage des Europäischen Übereinkommens über das grenzüberschreitende Fernsehen erfolgt.