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OPCW-Bericht: IS und nicht syrischer Staat steckt hinter Chemieangriff 2015 auf Marea

OPCW-Bericht: IS und nicht syrischer Staat steckt hinter Chemieangriff 2015 auf Marea

Quelle: AFP © Louai BesharaDer ständige Vertreter Syriens bei der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag, Botschafter Milad Attia, gibt am 2. Februar 2023 eine Pressekonferenz in Damaskus.

Der vierte Bericht des Ermittlungs- und Identifizierungsteams (IIT) der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) kommt zu dem Schluss, dass es hinreichende Gründe für die Annahme gibt, dass Einheiten des sogenannten Islamischen Staates (IS) in Syrien für den Chemiewaffenangriff am 1. September 2015 in der syrischen Ortschaft Marea verantwortlich waren. Die umfassende Untersuchung des IIT wurde von Januar 2023 bis Februar 2024 durchgeführt.

Die Stadt Marea nördlich von Aleppo war dem Bericht zufolge am 1. September 2015 bombardiert worden – sowohl mit konventioneller Munition als auch mit Projektilen, die mit Chemikalien gefüllt waren. An einigen Orten war eine schwarze Substanz gefunden worden, an anderen ein gelbes Puder, wie die OPCW damals mitteilte.

Der IIT-Bericht konnte die Organisationsstruktur und die Befehlskette jener Einheiten des “Islamischen Staates” rekonstruieren, die am 1. September 2015 den Einsatz chemischer Waffen in Marea durchführten. Militäroperationen wie der Angriff in Marea, bei dem es um den großangelegten Einsatz chemischer Waffen ging, seien demnach auf direkte Anordnung der Exekutive des IS erfolgt. 

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Im Verlauf seiner jüngsten Untersuchung konnte das IIT weitere Organisationsstrukturen und Personen mit dem Einsatz chemischer Waffen durch den “Islamischen Staat” in Verbindung bringen, darunter Diwan Al-Jund (Soldatenministerium der IS-Terrorgruppe) und das sogenannte Komitee für militärische Entwicklung und Fertigung. Dabei wurden insgesamt vier namentlich genannte Personen als Täter identifiziert. Zwei weitere IS-Mitglieder wurden als Haupttreiber des IS-Chemiewaffenprogramms genannt.

Die Meldung lieferte den westlichen Medien damals Stoff für Propaganda, um die syrische Regierung massiv medial zu attackieren. Die OPCW war 2013 beauftragt worden, Vorwürfe zu möglichen Chemiewaffenangriffen in Syrien zu untersuchen. Die Experten hatten Zeugen befragt, Beweise untersucht sowie Boden- und biomedizinische Proben analysiert. Eine Untersuchungskommission der OPCW hatte seinerzeit in zwei Fällen die syrischen Regierungstruppen als mögliche Verantwortliche genannt. Diese Vorwürfe haben sich nun als falsch erwiesen. Damaskus hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

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