Der vierte Bericht des Ermittlungs- und Identifizierungsteams (IIT) der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) kommt zu dem Schluss, dass es hinreichende Gründe für die Annahme gibt, dass Einheiten des sogenannten Islamischen Staates (IS) in Syrien für den Chemiewaffenangriff am 1. September 2015 in der syrischen Ortschaft Marea verantwortlich waren. Die umfassende Untersuchung des IIT wurde von Januar 2023 bis Februar 2024 durchgeführt.
🔴 OPCW identifies ISIL as perpetrators of 2015 chemical attack in Marea, #Syria.KEY FINDINGS1. Sulfur mustard attack by ISIL:🔹 The IIT concludes that there are reasonable grounds to believe that on 1 September 2015, between 09:00 and 12:00 (UTC+3), during sustained attacks… pic.twitter.com/jNiJtDIqKm
— OPCW (@OPCW) February 22, 2024
Die Stadt Marea nördlich von Aleppo war dem Bericht zufolge am 1. September 2015 bombardiert worden – sowohl mit konventioneller Munition als auch mit Projektilen, die mit Chemikalien gefüllt waren. An einigen Orten war eine schwarze Substanz gefunden worden, an anderen ein gelbes Puder, wie die OPCW damals mitteilte.
Der IIT-Bericht konnte die Organisationsstruktur und die Befehlskette jener Einheiten des “Islamischen Staates” rekonstruieren, die am 1. September 2015 den Einsatz chemischer Waffen in Marea durchführten. Militäroperationen wie der Angriff in Marea, bei dem es um den großangelegten Einsatz chemischer Waffen ging, seien demnach auf direkte Anordnung der Exekutive des IS erfolgt.