Der Generalsekretär der OPEC Mohammed Barkindo hat die EU am Montag davor gewarnt, dass laufende und künftige Sanktionen gegen Russland eine der schwersten Ölversorgungskrisen in der Geschichte auslösen könnten. Etwa sieben Millionen Barrel russisches Rohöl pro Tag würden dem Weltmarkt als Ergebnis von Embargos und anderen Handelseinschränkungen gegen Russland verloren gehen, erklärte er. Russisches Öl zu ersetzen, sei unter Berücksichtigung des gegenwärtigen Bedarfs “nahezu unmöglich”.
Die derzeitige Volatilität des Ölmarkts führte der OPEC-Generalsekretär auf politische Faktoren zurück. Im Gegensatz zu Angebot- und Nachfrageschwankungen seien dies “nichtfundamentale Faktoren”, die “komplett außerhalb” der Kontrolle der OPEC lägen. Barkindo forderte die EU zu einem “realistischen” Umgang mit der Energiewende auf.
In der vergangenen Woche hatte das Europäische Parlament einen sofortigen und vollständigen Importstopp für russisches Öl, Gas und nukleare Brennstoffe gefordert und sich damit den USA und Großbritannien angeschlossen. Im Gegensatz zu ihnen importiert die Union allerdings einen Großteil ihrer Energieträger aus Russland.