Quelle: AFP © Joe Klamar Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer musste am 6. Dezember 2021 bei seiner Vereidigung in Wien eine Maske tragen. Nach der Abschaffung der Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes soll diese wieder eingeführt werden.
Erst etwas mehr als zwei Wochen sind seit dem sogenannten “Freedom Day” in Österreich vergangen, als fast alle Corona-Maßnahmen gefallen waren, schon werden die Zügel wieder straffer gezogen. Der österreichische Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hatte am vergangenen Freitag angekündigt, dass man diese Woche – voraussichtlich ab Mittwoch – die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske in allen Innenräumen in ganz Österreich wieder einführen wolle.
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Derzeit gilt in der Alpenrepublik, dass man nur in lebensnotwendigen Bereichen wie etwa im Supermarkt, in öffentlichen Verkehrsmitteln, Apotheken oder Banken einen Mund-Nasen-Schutz tragen muss. Lediglich die österreichische Hauptstadt verfolgt diesbezüglich eine strengere Linie. So ist in Wien die FFP2-Maske weiterhin in allen Innenräumen obligatorisch.
Grund für die erneute Einführung der Maskenpflicht bundesweit sei die stark ansteigende Zahl neuer Corona-Fälle. Am Freitag lag die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz – die Zahl neuer nachgewiesener Ansteckungen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen – in Österreich bei 3.600. Für Deutschland nannte das Robert Koch-Institut am Freitag eine Inzidenz von 1.706.
Laut dem österreichischen Gesundheitsminister Rauch rechne man noch zwei Wochen mit “anhaltend hohen Zahlen bei den Neuinfektionen”. Demnach gehe das österreichische COVID-Prognosekonsortium, eine Gruppe aus mehreren Forschern, die wöchentlich gemeinsame Prognosen zum Verlauf der COVID-19-Pandemie im Land erstellen, von täglich mindestens 50.000 neuen Corona-Fällen in diesem Zeitraum aus. Mit einer “verfassungsrechtlich gedeckten Verordnung”, so Rauch, solle die Maskenpflicht bis Mittwoch dieser Woche wieder eingeführt werden.
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Zugleich sollen in der Alpenrepublik die Quarantäne-Regeln verkürzt werden, da auch immer mehr Pflegekräfte wegen positiver Corona-Tests ausfallen und der Personalmangel in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen immer akuter wird. Derzeit gilt, dass jemand, der positiv auf das Coronavirus getestet wird, fünf Tage zu Hause bleiben muss und die Wohnung oder das Haus nicht verlassen darf. Den Aussagen des Gesundheitsministers zufolge soll nun erwogen werden, dass Beschäftigte in Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen unter bestimmten Voraussetzungen mit Maske arbeiten gehen sollen oder die Quarantänedauer verkürzt wird. Dazu sollen nun medizinische und epidemiologische Beratungen stattfinden. Man wolle sich demnach an internationalen Beispielen wie etwa in den USA orientieren, erklärte Rauch am Freitagabend vor Journalisten.
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