Kreml zu Forderungen nach Kampf “bis zum Ende”: “Es soll kein Stalingrad in der Ukraine geben”
Das Schlimmste sei, dass dort nicht nur an “gewöhnlichen” Krankheitserregern und landwirtschaftlichen Schädlingen gearbeitet wurde, sondern an einer komplett neuen Gattung von Biowaffen, die ihre Wirkung ethnisch diskriminieren können, die also nur bestimmte Ethnien angreifen und töten. Die Wahrheit darüber werde nun “dosiert” publik gemacht, bis Washington einsieht, dass Russland alles über diese Biowaffen und das amerikanische Biowaffen-Programm bekannt sei.
Politische Experten in Russland betonen, dass bei dem Thema der Entnazifizierung der Ukraine sowohl die Fragestellung der weißrussischen Reporterin als auch die Antwort Peskows einen Blick auf die Absichten und nächsten Pläne Russlands erlauben. So formulierte die Reporterin ihre Frage wie folgt:
“Ist es überhaupt noch möglich, die zentrale und östliche Ukraine von faschistischen Ideen zu säubern?”
An dieser Fragestellung fällt bereits auf, dass die westliche Ukraine keine Erwähnung findet. Der Schriftsteller und Politikexperte Lew Werschinin kommentiert dies so:
“Da in einem Interview dieses Niveaus jedes Wort in den Fragen und Antworten vorab detailliert abgestimmt wird, kann man davon ausgehen, dass Moskau bereit ist, die westlichen Regionen der ehemaligen Ukraine ziehen zu lassen.”
So beantwortet Peskow schließlich die Frage nach der Entnazifizierung der zentralen und östlichen Ukraine:
“Der Nazismus wurde von den (ukrainischen) Behörden aufgezwungen und gefördert. Aber wir erwarten und hoffen immer noch, dass derartige Manifestationen nationalistischen Gedankenguts in der Ukraine auf die eine oder andere Weise verboten werden. Wir hoffen, dass die russische Sprache ihre Stellung in der Ukraine wiedererlangen wird. Wir hoffen, dass die Ukraine ein freies Land in Bezug auf den Informationsfluss wird. Und dass die Ukrainer dann zumindest zwischen ukrainischen, russischen und belarussischen Medien wählen können und sich ihre eigene Meinung darüber bilden, was gut und was schlecht ist. Und im Ergebnis all dessen hoffen wir, dass all diese nationalistischen Vorlieben der Ukrainer langsam aussterben werden.”
Zu den Aussichten auf eine Besserung der Beziehungen zu Europa sagte der Präsidentensprecher, dass diese nur langfristig zu erwarten seien. Zuerst müsse Europa den amerikanischen Einfluss zurückdrängen, was Peskow bildlich mit “vom amerikanischen Bourbon ausnüchtern” umschrieb. Was sich nach seiner Auffassung jedoch nie ändern werde, ist die europäische Verlogenheit und Heuchelei:
“Doppelte Standards im Westen gab es immer und wird es immer geben. Das ist die Ideologie (der Europäer), das ist der Arbeitsstil unserer Widersacher. (…) Es hilft nur eins: Geduldig und standhaft die eigenen Interessen zu vertreten.”
Gas für Rubel sei, so der Sprecher des russischen Präsidenten, nur der Beginn, der erste Schritt einer größeren Entwicklung:
“Der Prozess der Dedollarisierung lässt sich nicht mehr aufhalten.”
Zum Schluss des Interviews gestand Peskow, dass er VPN nutze und damit die russischen Beschränkungen im Internet umgehe. “Dies ist nicht verboten”, rechtfertigte er sich. Es werde derzeit eifrig an einer Verbesserung der russischen Videohostings gearbeitet, insbesondere werden nun in die Modernisierung von RuTube Milliarden investiert. Noch im April soll es eine neue, benutzerfreundlichere und leistungsfähigere, Version dieses Videohostings geben.
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