Russische Kinder-Ombudsfrau: Wir haben alles getan, um die Kinder zu retten
Die Lage in Artjomowsk
In Artjomowsk am selben Frontabschnitt wurden derweil die letzten unter Kiews notdürftiger Kontrolle verbleibenden befestigten Räume weitestgehend voneinander abgetrennt – es deutet sich ein physischer Kessel innerhalb eines operativen Kessels an.
Podoljaka gibt bei seiner Beschreibung der Lage in Artjomowsk auch Schwierigkeiten auf russischer Seite zu:
“Hier sind Wagner-Sturmtrupps in der nun vergangenen Woche trotz ernsthaften Widerstands des Gegners und ernsten Problemen mit der Munitionsversorgung, die zumindest Jewgeni Prigoschin, Gründer des russischen privaten Militärdienstleisters Wagner, beklagt, recht schnell in der Stadt vorgerückt. Sie haben bereits die Kontrolle über einen großen Teil des Stadtgebiets übernommen.”
Die ukrainischen Truppen konzentrierten sich nur noch in drei Regionen der Stadt, wie Podoljaka betont. Ihre Lage werde zunehmend kritischer:
“Die Zufahrtsstraßen (…) aus deren Hinterland werden also bereits in Sichtlinie liegen, und gegnerische Fahrzeuge dort können somit mit Panzerabwehrraketen ausgeschaltet werden.
Aber ich betone: Der Gegner leistet verzweifelten Widerstand. Er stützt sich auf sehr ernstzunehmende Befestigungen. Dieser Teil der Stadt liegt auf dominanten Anhöhen, und außerdem stehen dort Hochhäuser.”
Zerstörte Stadt Ugledar
Deutlich intensiviert haben sich die Gefechte um Ugledar sowie in und um Marjinka im Süden des Frontabschnitts Donbass, hält Podoljaka fest. Und obwohl Marjinka nahezu ausgelöscht ist, halten sich die ukrainischen Truppen verbissen an den westlichen Vierteln dieser Stadt fest: Denn ist Marjinka einmal befreit, fällt Russlands Militär damit unmittelbar ins Hinterland der Gruppierung des Gegners in Ugledar ein. Und zumal Ugledar in den letzten Wochen stark mit Bomben- und Artillerieangriffen ausgesetzt war, sei davon auszugehen, dass Ugledar und Marjinka nach Ende der Schlammsaison wieder zu einem wichtigen Brennpunkt avancieren werden: Hier werden Russlands Truppen versuchen, den ukrainischen Streitkräften im Süden der Front die Initiative streitig zu machen, prognostiziert der Journalist.
“Der nächste wichtige Brennpunkt ist Ugledar am südlichen Ende des Fronstabschnittes Donbass. Hier eskalierten die Kämpfe in der nun vergangenen Woche allmählich. Dies ist eine Folge der russischen Offensive in Marjinka und Umgebung. Dort sind die russischen Truppen in die westlichen Viertel dieser Stadt vorgedrungen, die bereits im Wesentlichen ausgelöscht ist. Dennoch lodern selbst um die Ruinen dieser Stadt heftige Gefechte, denn die Bedeutung von Marjinka kann kaum überschätzt werden.”
Außerdem führte Russland massive Langstreckenangriffe mit Lenkflugkörpern entlang der ganzen Front: Deren Ziel sei diesmal nicht die Infrastruktur der Ukraine, sondern Truppenaufmarsch- und Konzentrationsgebiete nebst Munitions-, Treib- und Schmierstoffdepots.