Am Donnerstag blockierten polnische Bauern erneut den Lkw-Verkehr an mehreren Kontrollpunkten an der ukrainisch-polnischen Grenze. Die Demonstrationen sollen laut dem ukrainischen Grenzschutz bis Samstagmorgen anhalten.
Die Grenze zwischen Polen und der Ukraine dürfe nicht länger blockiert bleiben, erklärte hierzu der polnische Ministerpräsident Donald Tusk nach einer Tagung des Europäischen Rates am Donnerstag gegenüber Journalisten. Die Nachrichtenagentur RIA Nowosti zitiert ihn wie folgt:
“Unabhängig von der Begründung der Proteste und der Unzufriedenheit bestimmter Gruppen können die Grenzübergänge heute nicht mehr blockiert werden, da wir der Ukraine in einer Situation keinen Schaden mehr zufügen können, in der über den Kriegsausgang entschieden wird.”
Ferner gab Tusk an, mehrfach mit den Bauern gesprochen zu haben. Hoffentlich würden die meisten Landwirte verstehen, so der Premier, dass die Behörden nach wie vor mit ihnen verhandelten.
“Wir helfen wirklich. Wir sind bereit, weitere Optionen in Betracht zu ziehen, um jenen Menschen zu helfen, die ohne eigenes Verschulden Verluste erlitten haben. Aber ich glaube nicht, dass anständige Polen die Ukraine schwächen möchte. Ich setze vorerst auf die Besonnenheit der Bauern und den Verzicht auf diese Form des Protests.”
In dem Zusammenhang äußerte Tusk die Hoffnung, dass es gelingen werde, die Demonstrationen an der Grenze ohne Gewaltanwendung zu beenden. Bisher sei die Polizei zurückhaltend gewesen und die Behörden wollten, dass dies auch in Zukunft der Fall sei. Man dürfe aber nicht zu weit gehen, warnte er die Protestteilnehmer. Es sei einfach ausgeschlossen, dass die Grenzübergänge blockiert blieben.