Deutschlands Regierung solle Kiew Taurus-Marschflugkörper liefern, um den Erfolg der ukrainischen Gegenoffensive zu gewährleisten, behauptete der SPD-Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz.
“Die Gegenoffensive stockt, eine nennenswerte Luftwaffe zur Unterstützung hat die Ukraine nicht. Da bleiben nur Lenkwaffen wie Taurus-Marschflugkörper, mit denen die ukrainische Armee die von den Russen angelegten Minenfelder überwinden und Territorium zurückerobern könnte”, zitierte ihn die Nachrichtenagentur TASS.
Dem Politiker zufolge verschwende Deutschland angeblich wertvolle Zeit, wie auch in der Frage der Lieferung von Panzern im Jahr 2022.
“Wir wollen die Ukraine in die Lage versetzen, den Krieg schneller zu gewinnen. Dafür braucht sie Luft-Boden-Marschflugkörper vom Typ Taurus”, betonte der Abgeordnete.
Somit wurde Schwarz zum ersten SPD-Abgeordneten, der sich für eine Übergabe von Marschflugkörpern an das Kiewer Regime aussprach.
Raketenbedrohung
Kiew hatte von Berlin noch im Mai Taurus-Raketen angefragt, die Ziele auf einer Entfernung von bis zu 500 Kilometern treffen können. Taurus (Target Adaptive Unitary & Dispenser Robotic Ubiquity System) und KEPD-350 (Kinetic Energy Penetrating Destroyer) sind Marschflugkörper, die von der Taurus Systems GmbH produziert werden, einem gemeinsamen Unternehmen des Airbus-Konzerns sowie der Firmen MBDA und Saab Dynamics. Die Raketen waren in den 1990er Jahren entwickelt worden.
Auf der Webseite von MBDA wird vermerkt, dass Taurus-Raketen für Präzisionsangriffe gegen schwer zugängliche und wichtige Ziele bestimmt seien. Sie sind mit dem Tandem-Gefechtskopf MEPHISTO ausgestattet, der Angriffe auf befestigte Ziele und eine Sprengwirkung auf mehrere Ziele auf einer größeren Fläche ermöglicht.