Ausland

Retourkutsche: Deutschland weist Botschafterin des Tschad aus

Retourkutsche: Deutschland weist Botschafterin des Tschad aus

Quelle: Legion-media.ru © Aleks TaurusSymbolbild

Wie das Auswärtige Amt am Dienstag mitteilte, muss die Botschafterin des Tschad, Mariam Ali Moussa, Deutschland binnen 48 Stunden verlassen. Der Schritt ist nach Angaben eines Ministeriumssprechers eine Reaktion auf die angeblich “unbegründete Ausweisung” des deutschen Botschafters im Tschad, Jan-Christian Gordon Kricke. Man bedauere sehr, dass es dazu kommen musste, sagte ein Sprecher.

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Der Tschad hatte Botschafter Kricke am Wochenende ausgewiesen. In der entsprechenden Erklärung der tschadischen Regierung wird als Grund die unhöfliche Haltung des Diplomaten genannt. Zudem wird ihm die Nichteinhaltung der diplomatischen Gepflogenheiten vorgeworfen. Eine tschadische Regierungsquelle sagte der Nachrichtenagentur AFP, Kricke werde insbesondere zur Last gelegt, sich “zu sehr” in die Regierungsführung des Landes “einzumischen”. Der Botschafter habe mehrere Ordnungsrufe erhalten.

Das Auswärtige Amt sieht Krickes Tätigkeit jedoch anders: Dieser habe sein Amt in N’Djamena “vorbildlich ausgeübt und sich für Menschenrechte und den raschen Übergang zu einer zivilen Regierung in Tschad eingesetzt”. Die deutsche Botschaft wolle das Engagement in dem Land gemeinsam mit Partnern vor Ort durchführen.

Kricke kam am Sonntag nach Berlin zurück. Er stand seit Juli 2021 an der Spitze der deutschen Botschaft in dem afrikanischen Land. Zuvor war er auch als Botschafter im Niger und auf den Philippinen tätig. Vor seinem Wechsel nach N’Djamena war er Deutschlands Sonderbeauftragter für die Sahelzone.

Im April 2021 war der langjährige tschadische Präsident Idriss Déby bei Kämpfen mit Rebellen im Norden des Landes tödlich verletzt worden. Daraufhin lösten die Militärs die Regierung und das Parlament auf. Für die Übergangszeit wurde ein Militärrat aus 15 Mitgliedern gebildet. Innerhalb von 18 Monaten sollten in dem Land Wahlen stattfinden, doch dazu kam es nicht. Der Sohn des getöteten Präsidenten und Vorsitzende des Militärrates, Mahamat Idriss Déby Itno, verlängerte indessen im Oktober seine Herrschaft um zwei weitere Jahre. Deutschland und mehrere andere EU-Länder zeigten sich damals wegen der verzögerten Rückkehr zur Demokratie besorgt.

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