Vergangene Woche entsendeten die USA eine Gruppe Kriegsschiffe und ein Aufklärungsflugzeug in die Gewässer vor der Küste Alaskas, während chinesische und russische Kriegsschiffe eine gemeinsame Marinepatrouille in der Gegend durchführten. Ein ehemaliger Kapitän der US-Marine und Analyst bei der rechtskonservativen Denkfabrik Heritage Foundation bezeichnete die Marinepatrouille als “höchst provokativ”. Denn die USA und ihre Verbündeten würden so etwas niemals tun, nicht wahr?
Die USA engagieren sich in einer umfassenden Militarisierung der Peripherien Chinas und Russlands, und das in einer Weise, die impliziert, dass sie dazu ein gottgegebenes, bedingungsloses Recht haben. Dieses Verhalten hat nicht nur einen Krieg in der Ukraine provoziert, sondern droht auch einen zweiten Krieg in der Straße von Taiwan auszulösen. Die Realität ist natürlich, dass weder Russland noch China irgendeine Bedrohung für Alaska darstellen, denn der Konflikt oder das Risiko eines Konflikts liegt vor ihrer eigenen Haustür und nicht vor jener der USA.
Die USA sind das militärischste und aggressivste Land der modernen Geschichte der Menschheit. Sie haben eine globale Militärpräsenz aufgebaut, die jeden einzelnen Kontinent mit Hunderten von Militärstützpunkten umfasst. Washington behauptet, dass die USA damit die Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht anderer Staaten schütze. In Wirklichkeit jedoch werden damit jene Staaten umzingelt, die von Washington als Rivalen für die eigene globale Dominanz identifiziert wurden. Dabei werden die regionalen Spannungen eskaliert und wenn diese Staaten darauf reagieren, werden sie als “Aggressoren” gebrandmarkt, was dann wiederum zum Vorwand genommen wird, den eigenen militärischen Fußabdruck in diesen Regionen zu vergrößern.