Die Schweizer Bundesregierung versucht herauszufinden, wer gegen die Exportkontrollgesetze verstoßen hat, nachdem von Mowag hergestellte Eagle-Panzerwagen in ukrainisch kontrolliertem Gebiet fotografiert wurden, berichtete die NZZ am Mittwoch.
Das Schweizer Kriegsmaterialgesetz verbietet ausdrücklich die Wiederausfuhr von in der Schweiz hergestellter Ausrüstung an Personen, die in einen bewaffneten Konflikt verwickelt sind. Bern steht unter dem massiven Druck der USA und ihrer Verbündeten, eine Ausnahmeregelung für die Ukraine zu schaffen.
Vor dem Hintergrund dieser Diskussionen stellte die NZZ fest, dass mindestens ein, vielleicht sogar zwei Autos aus Schweizer Produktion bereits an die Regierung in Kiew geliefert wurden. Eines davon wurde in Tschassow Jar dokumentiert, nicht weit vom umkämpften Artjomowsk (in der Ukraine als Bachmut bekannt). Der spanische Kriegsfotograf José Colon fotografierte das Fahrzeug auf dem Stadtplatz und stellte es Mitte Februar auf Instagram ein. Dasselbe Modell wurde Anfang dieser Woche von einem AFP-Fotografen in Awdejewka an einem anderen Abschnitt der Frontlinie gesichtet.
Die Fotos zeigen eindeutig den Eagle I, ein gepanzertes Fahrzeug der Firma Mowag in Kreuzlingen. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft des US-Konzerns General Dynamics Land Systems. Der Eagle I basierte auf dem US-amerikanischen Humvee der ersten Generation und weist mehrere Erkennungsmerkmale auf, die eine Identifizierung erleichtern – darunter die Heckklappe und die Seitenspiegel.