Quelle: AP © Thomas Peipert Auf dem Bild: Ein obdachloser Mann in Denver, 31. Oktober 2023.
Laut dem Jahresbericht des Ministeriums für Wohnungsbau und Stadtentwicklung der USA (HUD) ist die Obdachlosenzahl im Land im Jahr 2023 deutlich gestiegen. Diese Schätzungen beruhen auf der im Januar 2023 durchgeführten Point-In-Time-Zählung und berücksichtigen die Obdachlosigkeit in verschiedenen Schichten der Bevölkerung. In dem im Dezember veröffentlichten Bericht für den US-Kongress meldet die Behörde einen neuen traurigen Rekord.
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Im Zeitraum von 2022 bis 2023 wird der Zuwachs von Obdachlosen auf 70.650 Menschen beziffert – das sind zwölf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Ministerium berichtet Stand Januar 2023 von 653.100 Bürgern, die sich offiziell für obdachlos halten. Das ist der höchste Kennwert seit dem Beginn der Zählungen im Jahr 2007.
Aus den Statistiken geht hervor, dass rund 60 Prozent der Betroffen in diversen Heimen und Herbergen leben, während der Rest an Orten überlebt, “die für das menschliche Wohnen ungeeignet sind.” Ein Drittel der Befragten bezeichnen sich demnach als chronische Obdachlose. Man geht davon aus, dass Schwarze stärker gefährdet sind: Sie machen 37 Prozent der Obdachlosen aus, während die Zahl der Schwarzen gemessen an der gesamten US-Bevölkerung auf 13 Prozent geschätzt wird. Die Hälfte der Familien mit Kindern ohne ein Dach über dem Kopf sind schwarz. Im Zeitraum von 2022 bis 2023 wird der größte Zuwachs von Wohnungslosen – 28 Prozent oder 39.106 Menschen – zudem unter den Hispanoamerikanern registriert.
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Die Verfasser des Berichts gehen auch auf die Ursachen dieser Entwicklung ein. Darunter wird vor allem das zurückgegangene Angebot an erschwinglichem Wohnraum genannt. Eine Rolle hat jedoch auch die Aufhebung eines vorübergehenden Moratoriums für Wohnungskündigungen gespielt, das säumige Mieter während der COVID-19-Pandemie geschützt hatte.
Jeff Olivet, der geschäftsführende Direktor des Behördenübergreifenden Rates für Obdachlosigkeit, wird in diesem Zusammenhang vom US-Rundfunk-Syndikat NPR mit den Worten zitiert:
“Wir haben einfach nicht genug Wohnungen, die sich Menschen leisten können. Wenn sich die schnell steigenden Mieten mit der Tatsache kombinieren, dass es jeden Monat mehr kostet, in eine Wohnung einzuziehen und sie zu behalten, kommt es zu dem allgemein bekannten Spiel ‘Reise nach Jerusalem’.”
Hervorgehoben werden in dem Bericht außerdem die negativen Auswirkungen der Rekordinflation in den USA. Hinzu kommt, dass immer mehr Migranten ins Land strömen.
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