Der westafrikanische Krisenstaat Mali will seine Militärkooperation mit Frankreich beenden. Die Kündigung aller Verträge und Vereinbarungen – eine Reaktion auf das angekündigte Ende des französischen Militäreinsatzes – werde innerhalb von sechs Monaten in Kraft treten, teilte die Militärregierung in der Nacht zum Dienstag mit. In einer Fernsehansprache am Montag begründete Oberst Abdoulaye Maiga diesen Schritt mit den Worten:
“Die Regierung der Republik Mali nimmt seit einiger Zeit mit Bedauern eine tiefgreifende Verschlechterung der militärischen Zusammenarbeit mit Frankreich zur Kenntnis.”
Maiga führte zudem mehrere Fälle an, in denen die französischen Streitkräfte die Souveränität Malis verletzt haben sollen. Im April hatte Mali unter anderem behauptet, dass französische Drohnen seit Anfang des Jahres dutzende Male in den malischen Luftraum eingedrungen seien, um das malische Militär auszuspionieren. Aufgrund erheblicher politischer Spannungen hatten Frankreich und seine internationalen Partner im Februar ein Ende des Anti-Terror-Kampfs in Mali verkündet und einen koordinierten Abzug der rund 4.300 Soldaten angekündigt.