Kurz bevor er das Robert Koch-Institut (RKI) zum 1. April verlässt, räumt Lothar Wieler, Chef der Behörde, nun eigene Fehler ein und fordert erstaunlicherweise eine Aufarbeitung der Corona-Krise. Die Äußerungen Wielers kommen zu einem Zeitpunkt, in dem eine Umfrage der Zeit ergab, dass eine Mehrheit der 2500 Befragten – 58 Prozent – sich für eine Aufarbeitung der Fehler in der Corona-Krise aussprach. Im Interview mit der Zeit erklärte Wieler nun, es müsse “unbedingt” eine Aufarbeitung der Corona-Krise geben:
“Als Wissenschaftler will ich wissen: Welche Maßnahmen waren adäquat, welche Kosten-Nutzen-Effekte gab es?”
Die Aufarbeitung müsse jedoch “fundiert” geschehen, in Form einer “sauberen Analyse, denn wir müssen ja für die Zukunft daraus lernen”. Auf die dramatischen Einschnitte für Kinder und Jugendliche durch Lockdowns und Schulschließungen angesprochen, behauptete Wieler:
“Wir haben immer Empfehlungen abgegeben, mit denen man den Betrieb in Schulen und Kitas hätte laufen lassen können, wenn auch unter Anstrengung.”