Angeblich soll er ja Oberst a.D. sein, der Roderich Kiesewetter, verteidigungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Sollte das zutreffen, ist es um die Bundeswehr noch weit schlimmer bestellt, als man ohnehin schon ahnte. Denn bei einem Oberst a.D. sollte man davon ausgehen, dass ihm einige grundlegende Dinge im Verhältnis zwischen Politik und Krieg zumindest ansatzweise bekannt sind. Beispielsweise dieser Punkt: Forderungen stellt der Sieger, nicht der Verlierer.
Russland muss verlieren lernen. Das bedeutet: 1) Das Existenzrecht aller Nachbarstaaten anzuerkennen, 2) Abzug der russischen Nuklearwaffen aus Kaliningrad, 3) Abzug der russischen Truppen aus der #Ukraine, Transnistrien, Georgien, etc. Wir müssen das große Paket schnüren, sonst… pic.twitter.com/TEqwRE1AIT
— Roderich Kiesewetter?゚ヌᄎ?゚ヌᆰ?゚ヌᄆ?゚ヌᆭ (@RKiesewetter) December 1, 2023
Es ist lächerlich genug, wenn Politikexperten in den Vereinigten Staaten Pläne ausformulieren, nach denen Russland im Gegenzug zu einer Abtretung der vier längst russischen Gebiete, einem Einfrieren des Konflikts und einem Beitritt der Restukraine zur NATO zustimmen solle. Aber Kiesewetter träumt nicht nur von einem völligen Rückzug Russlands auch aus jenen Gebieten, die inzwischen gemäß der russischen Verfassung eben russisch und nicht abtretbar sind; er meint sogar, Russland solle seine nukleare Bewaffung aus Kaliningrad abziehen.
Ob er sich nun mit oder ohne die Bundeswehr an die Grenze von Kaliningrad stellt, dürfte diese Forderung Russland wenig beeindrucken. Ganz zu schweigen davon, dass es gar keine Atomraketen bräuchte, um Berlin eine Botschaft zu schicken.