Am 9. Dezember hat in Bischkek, der Hauptstadt der Kirgisischen Republik, ein Gipfel der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) stattgefunden. Im Anschluss sprach der russische Präsident Wladimir Putin mit Reportern. Einer der Schwerpunkte war dabei der Krieg in der Ukraine. Auf die Frage nach seiner früheren Aussage, dass die Militäroperation ein “langer Prozess” sein könnte, erklärte Putin, dass er sich damals auf die Lösung des Konflikts in der Ukraine bezogen habe:
“Ich meinte die Dauer des Lösungsverfahrens. Die spezielle Militäroperation geht ihren Gang, alles ist dort stabil, wir haben diesbezüglich heute keine Fragen und Probleme.”
Wladimir Putin fügte hinzu, dass die Beilegung des Konflikts in der Ukraine nicht einfach sein und viel Zeit in Anspruch nehmen werde. Der russische Präsident äußerte sich auch zum jüngsten Geständnis der Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass der Zweck der Minsker Vereinbarungen darin bestanden habe, der Ukraine “Zeit zu geben”. Der Präsident wörtlich:
“Das ist enttäuschend. Das hatte ich, ehrlich gesagt, von der ehemaligen Bundeskanzlerin nicht erwartet. Denn ich war immer davon ausgegangen, dass die Führung der BRD uns gegenüber aufrichtig ist.”
Nun stelle sich die “Vertrauensfrage”, sagte Putin und machte klar, dass das Vertrauen derzeit “fast bei null” liege. Die eigentliche Frage sei nun, ob Verhandlungen “über irgendetwas mit irgendjemandem überhaupt möglich” seien und welche Garantien es geben könnte, hieß es weiter. Der hochrangige Politiker vermutete, dass Russlands damalige Hoffnung auf eine friedliche Lösung in der Ukraine gescheitert sei:
“Vielleicht hätten wir mit all dem früher beginnen sollen. Wir haben einfach damit gerechnet, dass wir uns im Rahmen der Minsker Friedensabkommen einigen können.”