Quelle: AFP © STR / JIJI PRESS / AFP Japans Rakete vom Typ H3 konnte wegen eines Problems mit den Booster-Raketen am 17. Februar nicht gestartet werden.
Der Start der neuesten mittelschweren japanischen Trägerrakete vom Typ H3-22S ist am Freitag fehlgeschlagen, weil die zwei Booster-Raketen nicht gestartet werden konnten, berichtet die russische Nachrichtenagentur TASS .
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Laut Reuters schaltete sich das Haupttriebwerk der H3 während der Live-Übertragung wieder ab, nachdem der Startcountdown bis null gezählt hatte. Die 57 Meter hohe Rakete blieb auf dem Startplatz im japanischen Weltraumbahnhof Tanegashima zusammen mit ihrer Nutzlast, dem Erdbeobachtungssatelliten ALOS-3, stehen. Dieser Satellit sei unter anderem auch mit einem Infrarotsensor ausgestattet, der nordkoreanische ballistische Raketen aufspüren soll, teilte Reuters mit. Russische Nachrichtenagenturen berichtet jedoch, dass der Satellit zur Überwachung von Naturkatastrophen eingesetzt werden soll.
Die Japanische Agentur für Luft- und Raumfahrt (JAXA) erklärte, sie untersuche die Ursache des offensichtlichen Fehlers. Kyodo News berichtete unter Berufung auf japanische Regierungskreise, dass der nächste Startversuch mit dieser Rakete in ein bis zwei Wochen stattfinden könne.
Japan hat die Trägerrakete H3 gebaut, um seinen unabhängigen Zugang zum Weltraum zu erweitern und seine wirtschaftlichen Chancen zu erhöhen, einen größeren Anteil des weltweiten Marktes für Satellitenstarts von Konkurrenten (wie etwa SpaceX von Elon Musk) zu gewinnen. JAXA prognostiziert, dass die H3 die Kosten für Raketenstarts fast halbieren könne und Japan damit auf dem Markt für kommerzielle Satellitenstarts wettbewerbsfähiger machen würde.
Die Rakete vom Typ H3 wurde entwickelt, um staatliche und kommerzielle Satelliten in eine Erdumlaufbahn zu bringen sowie auch Fracht zur Internationalen Raumstation ISS zu transportieren. Der erste Start der H3 war ursprünglich für das Jahr 2020 geplant, musste aber verschoben werden, weil übermäßige Vibrationen im Haupttriebwerk der Rakete festgestellt wurden. Im Januar führten die Unternehmen JAXA und Mitsubishi Heavy Industries, wo die Rakete entwickelt und gebaut wurde, Triebwerkstests auf dem Startgelände durch. Die Ergebnisse wurden als erfolgreich bewertet, denn es wurden dabei keine Probleme festgestellt. Der Start wurde dann wegen ungünstiger Witterungsbedingungen vom 12. auf den 13. Februar und dann nochmals vom 13. auf den 15. Februar verschoben.
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