Quelle: AFP © Sputnik Der russische Präsident Wladimir Putin nimmt an einer Zeremonie anlässlich der Lieferung von Kernbrennstoff an das erste türkische Kernkraftwerk Akkuyu teil. Die Zeremonie wurde am 27. April 2023 über eine Videoverbindung aus Moskau übertragen.
Ankara und Moskau feierten am Donnerstag die Anlieferung von Brennstäben am Atomkraftwerk Akkuyu in der Südtürkei. Gebaut wurde das AKW von dem russischen Staatskonzern Rosatom.
“Akkuyu” erhält Kernbrennstoff – Russland beschert der Türkei erstes Atomkraftwerk
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan verkündete dabei über Video, dass die Türkei mit 60-jähriger Verspätung in den Kreis der Länder mit Atomkraft vorstoße. Sein russischer Amtskollege Wladimir Putin, der aus Moskau zugeschaltet war, sprach vom größten Investitionsprojekt der beiden Staaten. An der Veranstaltung im Küstenort Mersin nahmen auch der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO), Rafael Grossi, und der Chef des russischen Staatskonzerns Rosatom, Alexej Lichatschow, teil.
Erdoğans Auftritt wurde nach Spekulationen über seinen Gesundheitszustand mit Spannung erwartet. Am Dienstagabend musste der türkische Präsident ein Fernsehinterview unterbrechen und legte eine Wahlkampfpause ein.
Das Kraftwerk in Akkuyu ist von großer Bedeutung für die türkische Energiepolitik. Ankara ist stark auf den Import fossiler Energieträger angewiesen, auch für die Stromproduktion, die etwa zu einem Drittel über Gaskraftwerke erfolgt. Die energiepolitische Verwundbarkeit der Türkei zeigte sich bereits im Zuge des Ukraine-Krieges. Zugleich ist Akkuyu ein weiteres Symbol für Erdoğans Spagat zwischen NATO-Mitgliedschaft und vertiefter Zusammenarbeit mit Russland im Energiesektor.
Erdoğan teilte am Donnerstag mit, dass sein Land möglichst bald weitere Kernkraftwerke bauen werde. Nachdem die Türkei anfänglich auch mit westlichen Unternehmen Nuklearprojekte verfolgt hat, ist Moskau derzeit der einzige Partner der Türkei bei der Kernkraft.
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