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Fiktiver Weltkrieg-Ausbruch: NATO simuliert Angriff durch “ein östliches Militärbündnis”

Fiktiver Weltkrieg-Ausbruch: NATO simuliert Angriff durch "ein östliches Militärbündnis"

Quelle: AFP © Odd AndersenBundeskanzler Olaf Scholz und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sprechen mit dem estnischen Ministerpräsidenten Kaja Kallas, als sie zu einer Sitzung des NATO-Ukraine-Rates während des NATO-Gipfels in Vilnius am 12. Juli 2023 eintreffen.

Die NATO wird zum Beginn des Jahres 2024 die größte Militärübung seit dem Kalten Krieg an der sogenannten Ostflanke durchführen. Das unter dem Titel “Steadfast Defender” angekündigte Manöver wird voraussichtlich bis zu 700 Luftkampfeinsätze umfassen. So etwas hat es seit den Reforger-Manövern im Kalten Krieg nicht mehr gegeben. Rund 50 Schiffe und über 40.000 NATO-Soldaten sowie mehrere Staffeln von Kampfflugzeugen werden laut Medienangaben teilnehmen. Die grob auf Februar und März terminierte Übung wird in Deutschland, Polen und den baltischen Staaten stattfinden. 

“Wir werfen alle Kräfte, die wir in Übungen testen, in die schiere Wirklichkeit”, sagt der Mann, der die Übung plant. Gunnar Brügner, Brigadegeneral der Bundeswehr, ist im militärischen Hauptquartier der Allianz im belgischen Mons für Manöver verantwortlich.

Treffen auf Wostotschny:  Russland und Nordkorea durchkreuzen US-Dreierallianz im Pazifik

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Steadfast Defender soll im kommenden Jahr den “Ernstfall” durchspielen. Bisher waren NATO-Soldaten es gewohnt, in sorgsam konstruierten Fantasiewelten Krieg zu führen. Der Gegner hieß lange Zeit “Bothnia”, eine Schein-Demokratie, die Mitglieder der Allianz bedroht, vorzugsweise an ihrer östlichen Flanke. Künftig üben aber Soldaten “die Verteidigung gegen einen Angriff Russlands” in einem realistischen Szenario, hieß es in der FAZ. Für die Soldaten heißt der Gegner zwar immer noch nicht Russland, sondern “OCCASUS”. Das ist “ein östliches Militärbündnis”, das die NATO angreift und den Bündnisfall auslöst. 

Auf den Landkarten für die Manöver sind die Mitglieder des “östlichen Militärbündnisses” jedoch klar zu erkennen: Russland und Weißrussland in ihren realen Grenzen. Dieser Schritt, sagt Brügner, sei erst durch den Ukraine-Krieg möglich geworden. “Die Nationen haben klargemacht, dass wir auch in Übungen ambitionierter sein sollen.” Dabei bleibt aber unklar, ob ein östliches Militärbündnis bei der NATO-Simulation andere “östliche Angreifer” wie China und Nordkorea oder Iran als weitere Rivale des Westens umfasst.

Spezialkräfte und OCCASUS-Truppen seien von Osten nach Deutschland eingeschleust worden. Nun hielten Luft- und Bodenkräfte ein Viertel des Landes im Osten besetzt, versucht werde, weiter nach Norden vorzustoßen, um den strategisch wichtigen Rostocker Hafen einzunehmen. Deutschland bittet die Partner um Militärunterstützung, um “den östlichen Feind” zurückzuschlagen, so hieß es in dem Szenario.

Neu ist zudem, dass das oberste Hauptquartier der NATO die Übungen nicht nur plant, sondern sie selbst führt. Bisher waren dafür die operativen Hauptquartiere verantwortlich. Wenn aber wirklich die Bündnisverteidigung getestet wird, dann ist der Oberbefehlshaber für Europa verantwortlich, ein US-Amerikaner, der immer zugleich die amerikanischen Truppen in Europa führt. SHAPE sieht sich nun als “kriegsführendes Hauptquartier”.

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