Enorme Lieferausfälle, stark gestiegene Kosten und die Absicht, in arabische Länder auszuweichen, um finanzielle Einbußen zu vermeiden: Die von den G7 vordergründig gegen russische Diamanten verhängten Sanktionen schaden vor allem den europäischen Unternehmen. Allerdings rechnet die Branche mit noch größeren Schäden, berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Die Agentur erklärt:
“Nach den von der Europäischen Kommission erlassenen Rechtsvorschriften müssen in die EU eingeführte Edelsteine im belgischen Antwerpen, einem der weltweit führenden Diamantenhandelszentren, auf mögliche russische Herkunft geprüft werden. Ab Anfang März werden alle Steine, die größer als ein Karat sind, zur Untersuchung dorthin geschickt, und ab September werden auch Steine, die größer als ein halbes Karat sind, überprüft. Jeder Diamant muss zertifiziert werden, und zwar wo er abgebaut und wo er geschliffen wurde. Die Folge: Chaos auf dem Markt.”
Wie die britische Zeitung The Times berichtet, verlangen die belgischen Regulierungsbehörden, die Herkunft der Edelsteine durch entsprechende Unterlagen zu bestätigen. Die Händler beklagen sich über zusätzliche Kosten und lange Verzögerungen. Während es zuvor zwei Tage dauerte, einen Auftrag auszuführen, dauert das Verfahren aktuell bis zu zwei Wochen.