Konstantin Gawrilow, der Leiter der Moskauer Delegation bei den Wiener Gesprächen über militärische Sicherheit und Rüstungskontrolle, hat der Nachrichtenagentur RIA Nowosti anlässlich des 75. Jahrestags der Gründung der NATO ein Interview gegeben. Aus der Militäroperation in der Ukraine habe Russland nützliche Lehren gezogen, sagte der Diplomat im Gespräch. Gawrilow im Wortlaut:
“Während der militärischen Sonderoperation entlarvte Russland viele Mythen über die Überlegenheit westlicher Militärstandards. Es ist der ganzen Welt klar geworden, dass der Einsatz westlicher Waffen und angeblich fortschrittlicher NATO-Methoden der Operationsplanung durch die ukrainischen Streitkräfte keine Überlegenheit auf dem Schlachtfeld gewährleisten können.”
Ihm zufolge gibt es heute an der Front keine westliche Ausrüstung, die einzigartig und unverwundbar für russische Waffen wäre. In vielen Fällen seien selbst in der Sowjetzeit hergestellte Waffen in ihren Kampfeigenschaften westlichen Modellen weit überlegen, fügte der Diplomat hinzu.
“Ein klarer Beweis dafür sind auf den Schlachtfeldern brennende US-amerikanische Abrams-Panzer, Challenger aus britischer Produktion und in Deutschland hergestellte Leopard-Panzer, aber auch fallende Aktienkurse ihrer Hersteller.”
Laut Gawrolow hat sich der russische militärisch-industrielle Komplex inzwischen daran angepasst, unter starkem Sanktionsdruck weiterhin zu produzieren. Russlands Rüstungsindustrie habe sogar ihre Kapazitäten in bestimmten Bereichen um ein Vielfaches erhöht.