Wassili Nebensja, der Ständige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen, hat am Montag auf einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates zur aktuellen Lage in Afghanistan seine US-Amtskollegin Linda Thomas-Greenfield aufgefordert, den Afghanen ihr gestohlenes Geld zurückzugeben, anstatt andere Länder zu bitten, für fremde Rechnungen aufzukommen. Somit reagierte der russische Diplomat auf die Kritik der US-Diplomatin, wonach Russland zu wenig zum Wiederaufbau des zentralasiatischen Landes beitrage. Nebensja bezeichnete solche Vorwürfe an die Adresse Moskaus und Pekings als zynisch:
“Man fordert uns auf, für den Wiederaufbau eines Landes zusammenzulegen, dessen Wirtschaft infolge einer 20 Jahre langen Besatzung durch die USA und die NATO faktisch zerstört worden ist.”
Nebensja rief die “früheren westlichen Partner” Russlands auf, ihre Fehler selbst wiedergutzumachen. Der Westen habe seine Rechnungen selbst zu begleichen. Zuerst müsse das afghanische Volk das Geld zurückerhalten, das man ihm gestohlen habe.
“Wir haben Afghanistan geholfen und werden dies auch weiterhin tun. Und euch empfehlen wir, dass ihr euch darauf konzentriert, dem afghanischen Volk die Rechnungen für die 20 Jahre lange sinnlose Besatzung zu bezahlen, die Afghanistan zerstört und sein Volk an den Existenzrand gebracht hat.”
Gleichzeitig hob der Diplomat hervor, nicht alles lasse sich mit Geld ausgleichen – wie zum Beispiel das Leben der Menschen, die bei der westlichen “Anpflanzung von Demokratie” in Afghanistan gestorben seien.