Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Sachsen empfiehlt den Lehrkräften im Freistaat “Gender-Schreibweisen” nicht mehr als Fehler zu kennzeichnen, wie der mdr am Mittwoch berichtet. Damit befindet sich die GEW auf Konfrontationskurs mit den Vorgaben des sächsischen Kultusministeriums. Die Vorsitzende der GEW Sachsen, Uschi Kruse, meint:
“Schülerinnen und Schüler können unseres Erachtens, wenn sie es denn für richtig halten, gendern. Aber keiner muss dazu gezwungen werden. Wir erleben an vielen Stellen, wie sich die Gesellschaft wandelt. Junge Leute gendern auch im mündlichen Sprachgebrauch wesentlich stärker als ältere Generationen. Warum soll man sie daran hindern? Wir sind eine diversere Gesellschaft und das drückt sich auch sprachlich aus.”
In Dresden sieht man das jedoch ganz anders. Dirk Reelfs, Sprecher des sächsischen Kultusministeriums, betont:
“An sächsischen Schulen wie auch an allen deutschen Schulen gilt das amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung. Dieses Regelwerk sieht keine gegenderten Schreibweisen wie das Gendersternchen, den Genderdoppelpunkt oder auch das Binnen-I vor. Das heißt: Schulen ist es untersagt, sowohl von Schülern als auch von Lehrkräften gegenderte Schreibweisen in Schreiben von Schulen oder auch im Unterricht zu verwenden.”