Nach Angaben der Zeitung Iswestija beträgt die Dauer der Zahlungsvorgänge zwischen Russland und Kasachstan derzeit zwei bis drei Wochen, wobei sich die Situation seit Ende Februar zunehmend verschlimmert hat. Nikolai Dunjaew, Vizepräsident der Organisation Opora Russia, erklärte gegenüber der Zeitung, dass es nun “ernsthafte Probleme” im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr zwischen Russland und Kasachstan gebe. Iswestija schreibt:
“Das liegt daran, dass die Banken in Kasachstan versuchen, sich so gut wie möglich vor der möglichen Verhängung von Sekundärsanktionen zu schützen. Deshalb wollen sie keine Zahlungen aus Russland gutschreiben, erklärte Nikolai Dunjaew. Transaktionen in US-Dollar würden seit langem behindert, aber auch bei Transaktionen in nationalen Währungen seien Probleme aufgetreten.
Dass Schwierigkeiten mit Zahlungen aus Russland nach Kasachstan existieren, bestätigte auch Alexander Linnikow, der Vorsitzende der Vereinigung der Marktteilnehmer für Zahlungsdienste. Ihm zufolge begannen die Schwierigkeiten bereits im Januar dieses Jahres. Damals stiegen die Fristen für Transaktionen deutlich an.“
Nach Ansicht von Experten, die von der Iswestija befragt wurden, nehmen kasachische Banken eine zweideutige Position ein. Einerseits wollen sie nicht unter die Beschränkungen fallen, andererseits bemühen sie sich, die Beziehungen zu russischen Geschäftspartnern nicht zu gefährden. Linnikow erklärt:
“Früher wurden Zahlungen relativ schnell abgewickelt, heute dauert die Bearbeitung zwei bis drei Wochen.
Das liegt vor allem daran, dass die ausländischen Banken die Kundengeschäfte nun eingehend auf mögliche ‘Sanktionsgefahren‘ und ihre eigenen Risiken hin überprüfen.”