“Satan von einem Perversling” – so und nicht anders nannte der erste stellvertretende Vorsitzende des Verteidigungskomitees der Staatsduma Russlands, Alexei Schurawljow von der Partei Rodina, ens Sprechens der ukrainischen Streitkräfte Michael “Sarah” John Ashton-Cirillo (“ens”, das als Artikel, Pronomen und Suffix fungiert, wird mittlerweile satirisch für geschlechtsneutrale Personen verwendet). Diesens hatte sich zuvor mit Drohungen gegen einen nicht genannten russischen Journalisten hervorgetan.
Der Sprecher der ukrainischen Streitkräfte für das englischsprachige Publikum in einer neuen Folge aus der Serie: Wenn die Realität bekloppter ist, als es Satire je sein könnte. (Nein, kein Deepfake)PS: Heute bitte kein „kokainisches Getreide“ mehr für ihn! pic.twitter.com/HZXFKV1J39
— Zentrale Ermittlungsstelle (@ZentraleV) September 9, 2023
Schurawljow wird von der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti wie folgt dazu zitiert:
“Der ukrainische Terrorismus verkommt nach und nach, wobei sein Gesicht immer abscheulicher wird – dies nämlich wortwörtlich: Drohungen werden nun von einer US-Transe abgesondert, die erst vor Kurzem ein Mann gewesen ist – und dabei auch noch ein Kartenspielbetrüger. Das Gesicht der ukrainischen Streitkräfte spricht deutlicher als je zuvor für sich selbst – in der Gestalt eines Satans von einem Perversling.”
Stets vor Augen zu halten, so der Parlamentarier weiter, sei daher die Bereitschaft des “wahnsinnig gewordenen Nazi-Regimes” in Kiew zu allem, solange es nur Russland schade – “ohne jegliches Mitleid, weder für Frauen noch für Kinder”. Er mahnte:
“Natürlich dürfen wir uns nicht auf das Niveau leeren Säbelrasselns hinabbegeben – doch zumal die in Kiew sitzenden Geber entsprechender Befehle bekannt sind, muss man ihnen deutlich machen: Alle werden zur Verantwortlichkeit gezogen werden, niemand wird sich der Sühne entziehen können.”
In einer religiös aufgeladenen Ansprache hatte Ashton-Cirillo versprochen, dass alle “russischen Propagandisten” zur Strecke gebracht und zur Rechenschaft gezogen würden. Der Erste sei schon nächste Woche dran. Zuvor hatte ens in einem weiteren Videobeitrag allen Russen das Menschsein abgesprochen.
Einigen Quellen zufolge könnte es sich beim Drohvideo um einen Deepfake handeln, oder um eine Nachvertonung vorher erschienenen Videomaterials mittels einer künstlichen Intelligenz.
Diesen Einwurf zu neutralisieren, machte sich der russische Kriegsberichterstatter Alexander Koz (eigene Transkription laut Name des Telegram-Kanals: Kots) zur Aufgabe – und meisterte sie nicht nur mittels bombenfester argumentativer Untermauerung, sondern auch kurz und bündig. Sein auf Telegram veröffentlichter Kommentar sei daher in voller Länge zitiert:
Warum die Erklärung des Sprechers der ukrainischen Streitkräfte Ashton-Cirillo kein Fake ist
Ich bekomme hier Zuschriften, von wegen, die Erklärung des Transgenders Ashton-Cirillo sei ein Fake, der mittels einer KI erschaffen wurde und auf den wir alle hereingefallen seien.
Neeeeee, ihr ungeehrten Autoren eines Telegram-Kanals mit einem Namen, der die Wahrheit in letzter Instanz für sich beansprucht. Selbst wenn dies ein KI-Erzeugnis sein sollte:
Es wurde unter anderem im verifizierten Kanal des Sprechers der ukrainischen Streitkräfte veröffentlicht. Und zwar ohne jegliche Dementis im Nachfolgenden. Ich habe persönlich folgenden Screenshot angefertigt – nur für den Fall, dass ens diese Nachricht entfernen sollte.