Die Oberste Aufklärungsleitung des ukrainischen Verteidigungsministeriums stellt also ein neues Bataillon auf – die “Legion ‘Freies Russland'”.
Es ist ein Vorzeigeprojekt, um ausländischen Journalisten zu zeigen: Seht her, die Wahren und Freien unter den Russen kämpfen auf der Seite der Ukraine gegen das Böse im Kreml.
Viele in Russland haben schon geschrieben, ein solches Bataillon sei unmöglich aufzustellen.
Doch nein, das ist ein Irrtum. Leider besteht die Möglichkeit, eine solche Einheit aus durchaus realen Russen aufzustellen, sehr wohl. Nur wird sie nicht einfach aus russischen Gefangenen zusammengesetzt werden.
Ja, wir haben bereits erlebt, dass drei oder vier (ehemalige) russische Soldaten, die in den ersten Tagen des Sondereinsatzes gefangen genommen worden waren, auf einer von Kiew speziell vorbereiteten Pressekonferenz als Sprecher der Einheit auftraten.
Möglicherweise waren sie schon vor dem Sondereinsatz angeworben oder auf eine bestimmte Art und Weise psychologisch bearbeitet worden.
Möglicherweise wurden sie während ihrer Gefangenschaft von ausländischen Spezialisten bearbeitet: Diese halfen Kiew, einen angemessenen und subtilen psychologischen Druck auf die Gefangenen auszuüben, während man ihnen gleichzeitig ein Gehalt und die Staatsbürgerschaft irgendwelcher europäischer Länder garantierte.
Die Kiewer Seite ist sich jedoch im Klaren: Selbst wenn sie ein ganzes Bataillon aus Kriegsgefangenen zusammenbekäme, tendierte die Kampfkraft dieser Einheit gen null. Sie sind nicht motiviert.