Eine der rivalisierenden Regierungen Libyens hat am Montag ein bilaterales Seerechts- und Wirtschaftsabkommen mit der Türkei unterzeichnet, was die Spannungen zwischen der Regierung in Tripolis und der Parallelregierung in Tobruk im Osten des Landes erneut verschärft hat. Das libysche Parlament mit seinem Sitz im Osten des Landes verurteilte gestern das bilaterale seerechtliche Abkommen zwischen der Türkei und der libyschen Regierung in Westlibyen auf das Schärfste, woraufhin das Repräsentantenhaus eine entsprechende Erklärung abgab.
(Breaking News) The Libyan parliament rejects hydrocarbons deal signed today between Turkey and the Libyan Government of National UnityThe #Libya Update pic.twitter.com/0e73v47Dxv
— The Libya Update (@TheLibyaUpdate) October 3, 2022
Laut griechischen Medien bekräftigte der Parlamentspräsident Aguila Saleh seine Ablehnung gegenüber der Unterzeichnung eines Abkommens oder einer Absichtserklärung der Regierung von Abdul Hamid Dbeiba mit Sitz in Tripolis, dieser Deal sei für den libyschen Staat nicht bindend.
Die jüngsten Abkommen verärgerten zudem Griechenland als den Nachbarn und regionalen Rivalen der Türkei. Auch Griechenland verurteilte diese Vereinbarung als illegal. Der ägyptische Außenminister Samih Schukri telefonierte diesbezüglich mit seinem griechischen Amtskollegen Nikos Dendias, um die neuen Entwicklungen im östlichen Mittelmeer zu besprechen. Sie betonten, dass die Regierung in Tripolis nicht die Befugnis habe, internationale Abkommen oder Vereinbarungen für ganz Libyen abzuschließen.