Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat am Donnerstag seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr angesichts der Folgen des Ukrainekriegs um fast die Hälfte von vier auf 2,1 Prozent gesenkt.
In der veröffentlichten Prognose heißt es:
“Der Krieg in der Ukraine führt zu hohen Rohstoffpreisen, neuen Lieferengpässen und schwindenden Absatzmöglichkeiten. Die hohen Rohstoffpreise verringern die Kaufkraft der verfügbaren Einkommen und dämpfen damit den privaten Konsum. Zudem belasten zusätzliche Lieferengpässe die Industrie spürbar.”
"Economy in #Germany & worldwide is subject to opposing forces. Strong upward & catch-up effects following removal of most infection control measures are offset by shock waves resulting from #Ukraine war" says head of forecast @StefanKooths Read Forecast👉 https://t.co/d986MjS1sFpic.twitter.com/AolwmtXroC
— Kiel Institute (IfW Kiel) (@kielinstitute) March 17, 2022
Insgesamt geht das Institut davon aus, dass der Schaden für die deutsche Volkswirtschaft 90 Milliarden Euro betrage. IfW-Vizepräsident Stefan Kooths sprach von “Schockwellen infolge des Ukrainekriegs”.
Auch das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) Essen senkt seine Wachstumsprognose erheblich. Nach 3,9 Prozent prognostiziertem BIP-Wachstum im Dezember für 2022 rechnen die Wirtschaftswissenschaftler jetzt nur noch mit 2,5 Prozent. RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt sagte laut dem Handelsblatt:
“Der Krieg in der Ukraine belastet die Erholung der deutschen Wirtschaft von der Corona-Krise stark.”