Dies ist keine Folge der Preiserhöhung des russischen Partners, sondern Bulgarien führte als Transitland plötzlich und ohne Vorankündigung eine zusätzliche Gebühr für russisches Gas in Höhe von 10 EUR pro 100 Kubikmeter ein. In der Praxis bedeutet dies, dass serbische und ungarische Verbraucher 10 bis 20 Prozent höhere Gaspreise als bisher zahlen müssen. Belgrad und Budapest haben bereits ihren Unmut und ihre Besorgnis zum Ausdruck gebracht und erwarten eine Erklärung vom offiziellen Sofia.
Serbien und Ungarn haben als zwei Nachbarländer durch wertvolle Verträge mit russischen Partnern sowie Bulgarien als Transitland auf langfristiger Basis die Lieferung dieses Energieträgers vereinbart. Aber wie alles andere, was mit Russland zu tun hat, überwacht diese Vereinbarung offensichtlich der Westen mit Argusaugen und versucht mit sämtlichen Mitteln, jede wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Moskau zu torpedieren oder auszuhöhlen. Dennoch haben sowohl Ungarn als auch Serbien bisher eine beneidenswerte Unabhängigkeit und Autonomie bei der Entscheidungsfindung im Interesse der Bürger dieser beiden Länder nachgewiesen. Deshalb stehen Belgrad und Budapest unter ständigem Druck der EU-Kommission in Brüssel, sich den antirussischen Sanktionen und dem allgemeinen Narrativ über die Russen als die “bösen Jungs” anzuschließen.