Wie viele antirussische Sanktionen erträgt die deutsche Wirtschaft noch? Siemens zieht sich laut einem Bericht des Handelsblattes nach rund 170 Jahren nahezu komplett aus Russland und sämtlichen damit in Verbindung stehenden Geschäften zurück. Vorstandschef Roland Busch sagte am Donnerstag in München:
“Wir verurteilen den Krieg in der Ukraine und haben beschlossen, unsere industriellen Geschäftsaktivitäten in Russland in einem geordneten Prozess zu beenden.”
Der deutsche Vorzeigekonzern hatte Anfang März bereits verkündet, kein Neugeschäft mit Russland mehr abschließen zu wollen. Bis vor kurzem hieß es, man wolle die langfristigen Serviceverträge noch erfüllen. Am Donnerstag aber ließ der Konzern verlauten, man wolle auch diese Geschäfte einstellen. Das kann durchaus als offener Vertragsbruch gedeutet werden. Busch dazu:
“Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, denn wir haben eine Fürsorgepflicht gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und langjährige Kundenbeziehungen in einem Markt, in dem wir seit rund 170 Jahren tätig sind.”