Zu dem Skandal ist es vergangene Woche gekommen, nachdem die Boulevardzeitung Sun behauptet hatte, dass ein namentlich nicht genannter BBC-Moderator seit 2020 umgerechnet rund 40.000 Euro für intime Bilder eines Teenagers, als dieser 17 Jahre alt war, bezahlt haben soll. Ob es sich bei dem Opfer um eine junge Frau oder einen jungen Mann handelt, wurde aus Datenschutzgründen nicht genannt. Die Mutter des Betroffenen erklärte, dass ihr Kind das Geld verwendet habe, um seine zunehmende Drogenabhängigkeit zu finanzieren. Der Starmoderator habe seine Identität nie verheimlicht und sogar Bilder von sich bei der Arbeit geschickt.
Im Mittelpunkt des Skandals steht nicht nur der Moderator selbst, sondern auch sein Arbeitgeber. Medienberichten zufolge hatte sich die Familie des Opfers bereits im Mai bei der BBC-Geschäftsführung beschwert, die jedoch nichts unternahm. Erst nach dem Sun-Bericht wurde der Moderator suspendiert.
Nach Angaben der betroffenen Person habe sie den Moderator auf einer Dating-Webseite kennengelernt. Der Moderator habe sie ermutigt, einem privaten Treffen zuzustimmen, das jedoch nie zustande kam. Als das Opfer in den sozialen Medien andeutete, dass es den Namen des BBC-Mitarbeiters verraten könnte, begann der Moderator, beleidigende Nachrichten zu schicken. Diese Drohungen hätten das Opfer verängstigt.
Die BBC erklärte, der Vorfall sei ihr bekannt. Generaldirektor Tim Davie gab am Dienstag ein Interview, in dem er einräumte, dass das Unternehmen Fehler korrigieren und auf Anschuldigungen gegen ihre Mitarbeiter reagieren müsse, sobald diese bekannt würden. Er fügte hinzu, dass die interne Untersuchung vorerst ausgesetzt worden sei, um die polizeilichen Ermittlungen nicht zu behindern.
Der britische Premierminister Rishi Sunak bezeichnete die Anschuldigungen als besorgniserregend. Den Namen des Mitarbeiters kenne er nicht, berichtete die Daily Mail.