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Sklaverei ist “Freiheit”? – Monsanto und BlackRock kaufen die Ukraine auf

Sklaverei ist "Freiheit"? – Monsanto und BlackRock kaufen die Ukraine auf

Quelle: Gettyimages.ru © Erik McGregor/LightRocket via Getty ImagesFirmensitz von BlackRock in New York, 25. Mai 2022 (Symbolbild)

Eine Analyse von Elem Raznochintsky

Bereits im Mai wiesen wir in einer Publikation auf die Wichtigkeit der ukrainischen Grundstücksreform hin. Dieses von der ukrainischen Werchowna Rada 2021 verabschiedete Gesetz machte es nach 20 Jahren der Blockade möglich, internationalen – zur westlichen Einflusszone gehörigen – Agrar-Konglomeraten ukrainischem Boden in Größenordnungen aufzukaufen. Während man gleichzeitig der einfachen Bevölkerung vorgaukelte, es werde schlussendlich das Gegenteil vorbereitet: mit der dreisten Lüge über den angeblichen Schutz der ukrainischen Bauern und ihres Grundbesitzes an fruchtbarem Boden.

Nun endlich können anhand eigener Bekenntnisse klar und deutlich die internationalen Spieler beim Namen genannt werden. Aber sie müssen wie die Schichten einer Zwiebel betrachtet werden: Die erste Schicht machen die Agrar- und Biotech-Giganten Cargill, DuPont und Monsanto aus.

Zusammen kauften diese US-amerikanischen Firmen circa 17 Millionen Hektar im Osten und Süden der Ukraine. Das sind die Regionen mit dem bei weitem fruchtbarsten Boden, nicht nur innerhalb der Ukraine, sondern sogar auf dieser Welt. Die Australian National Review lieferte dazu kürzlich einen illustrativen Vergleich: Man solle sich nur vor Augen führen stellen, dass diese 16,7 Millionen Hektar bereits die gesamte Anbaufläche Italiens ausmachen. Kurz gesagt, es steht viel auf dem Spiel.

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Von den genannten Firmen befindet sich Cargill offiziell noch im Hauptbesitz der Gründerfamilie, was aber nichts zu bedeuten hat in Sachen internationaler Ausbeutungspraktiken. Oxfam hat für den Zeitraum von 2010 bis 2012 Nachweise geliefert, wie sich Cargill auf aggressive und illegale Art und Weise riesige Areale Land in Kolumbien aneignete.

Erst letztes Jahr, genau in jener Zeit, als die infame ukrainische Grundstücksreform verabschiedet wurde, meldete Cargill, dass sie Mehrheitsinhaber des Tiefwasserhafenterminals namens “Neptune” im “Südlichen Hafen” Piwdennyj Port – ehemals Juschnoje – in der Region von Odessa am Schwarzen Meer geworden ist. In der eigenen Pressemitteilung erklärt die Präsidentin von Cargills Geschäftsbereich für Landwirtschaft und Lieferketten in Europa, Philippa Purser, weiter:

“Die Investition in Neptune ermöglicht es Cargill, seine Aktivitäten besser zu nutzen, um eine wachsende Bevölkerung zu ernähren, indem es Getreide in Gebiete auf der ganzen Welt transportiert, in denen es am dringendsten benötigt wird.”

Damit wird es wohl – zumindest vorerst – nichts. Unter anderem um diese Vormachtstellung geht es gegenwärtig im Kräftemessen in dieser Region. Das ist aber nur eines von vielen westlichen Investitionsprojekten, die gänzlich verloren gehen würden, wenn die weitere Entnazifizierung und Entmilitarisierung, hierbei in der Region von Odessa, durch Russland gelingen würde. Vor allem, wenn danach sogar Volksentscheide stattfinden, durch die eine vollkommene Unabhängigkeit vom Kiewer Regime zustande käme.

Über die Besitztümer von Landflächen wird nämlich nicht nur durch Volksabstimmungen, Kriege oder Militäroperationen entschieden, sondern auch über einen hinterhältigen Ausverkauf unter dem Tisch. Letzteren hat die Clique des Kiewer Regimes rechtzeitig auf der Überholspur betrieben.

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Zwar wurde die Firma Monsanto im Jahr 2018 vom deutschen Pharma-Giganten Bayer AG für 66 Milliarden US-Dollar gekauft, aber sie besteht bis heute als hochaktive Tochtergesellschaft weiter. Noch vor dem Verkauf, als Monsanto – Stand 2015 – einen Vermögenswert von 49,1 Milliarden US-Dollar verkörperte, hatte die ominöse Vanguard Group Inc. einen Aktienanteil von 7,1 Prozent besessen, was einem Wert von 3,61 Milliarden US-Dollar entsprach.

Die Vanguard Group Inc. wiederum ist in den letzten Jahren zur zweitgrößten Investitionsfirma der Welt aufgestiegen – auf Platz eins steht nur noch der dubiose Vermögensverwalter BlackRock. So hat auch BlackRock enorme Firmenanteile an den oben genannten Agrarunternehmen. Im Falle von DuPont ist BlackRock mit 4,33 Prozent – also 22.021.770 Aktien – der zweitgrößte Teilhaber. Hier hat die Vanguard Group Inc. sogar noch mehr – belegt nämlich mit 7,66 Prozent durch 38.962.143 Aktien den ersten Platz. 

Hinter jeder dieser internationalen Ausbeuter-Firmen stecken also noch ganz andere, meist noch mächtigere Firmen, die als motivierte Aktieninhaber figurieren, aber auch mit dem viel zitierten “militärisch-industriellen Komplex” der Vereinigten Staaten von Amerika vernetzt sind. In diesem Netzwerk ist die NATO selbstverständlich das plumpe, ausführende Werkzeug, wohingegen die wirtschaftlich-rechtlichen Prozesse des Eigentumstransfers von Grund und Boden, wie hier beschrieben, mit etwas mehr Finesse betrieben werden müssen. Ihre trügerische Camouflage nennt sich “Teilnahme am freien, globalen Markt”.

Grundsätzlich gilt, dass BlackRock und die Vanguard Group Inc. auch sinnbildlich für eine Verkörperung der Wall Street und deren Interessen stehen. Mittlerweile macht sie ihr schierer Einfluss zugehörig zu einer ganz eigenen, exklusiven Kategorie von Unternehmen. Zum Beispiel sind die beiden die mit Abstand größten Aktieninhaber der zehn mächtigsten Banken der Wall Street – darunter Goldman Sachs, Bank of America, Citigroup und JPMorgan Chase.

Nahe an den Ausbeutungsmethoden, die vom Insider Roger Perkins in seinem 2005 erschienenen Buch “Confessions of an Economic Hit Man” beschrieben werden, verläuft dieser Prozess immer sehr ähnlich. Die unabdingbaren Hauptzutaten für solche historischen “Landübernahmen” sind eine künstlich hochgeputschte, korrupte, neue Elite, die als maskierte Verräter die juristischen Bedingungen vor Ort schaffen, um alles vermeintlich “rechtens und unanfechtbar” für ihre westlichen Herren abzuwickeln. Spätestens seit Anfang 2014 gibt es diese Landesverräter in Kiew zuhauf. Währenddessen skandieren die westlichen Medien kreischend, dass die “Unabhängigkeit und Demokratie” der Ukraine am seidenen Faden hänge. Diese Art Hohn für das ukrainische Volk und die Leichtigkeit der Suggestion westlicher Bevölkerungen kennt anscheinend immer noch keine Grenzen.

Wer kämpft heute also gegen wen in der Ukraine?

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Offiziell sind es zwei slawische Völker, die derzeit gegeneinander kämpfen. Das ist in gewisser, bedauernswerter Hinsicht auch ein Faktum. Eigentlich aber sind es aber westliche, bisher bereits abstrus mächtig gewordene Finanzmonopole, welche die einfachen Ukrainer vorschicken, um ihr bereits “bezahltes” neues Eigentum zu verteidigen. Der einfache Ukrainer glaubt wohl noch immer, sein eigenes Land gegen einen vermeintlich irrationalen Aggressor aus dem Nordosten zu verteidigen. Dabei kämpfen ukrainische Soldaten bereits auf verlorenem Posten, da ihr vermeintliches Land längst ganz anderen gehört.

In dem Falle aber, dass die militärische Sonderoperation Russlands gelingen sollte und große Teile der östlichen Ukraine vom westlichem Einfluss und dem vom Westen unterstützten ukrainischen Faschismus befreit werden, werden die Karten der Macht und des Landbesitzes sicherlich neu gemischt.

Genau darum bangen BlackRock, Vanguard Group Inc., Blackstone und deren Investoren undUntergeordnete mit wachsendem Nachdruck: Es droht der Verlust riesiger Kapitalanlagen, die sie im neoliberalen Fieber jahrelang in die Ukraine pumpten, um dieses Land ganz zu besitzen und die mit Abstand fruchtbarsten Anbauflächen der Erde zu einer monokulturellen, krebserregenden GMO-Plantage umzuformatieren. Wer glaubt, dass der Verfasser mit seiner Deutung über die Stränge schlägt, sollte sich die Geschäftsideen, Praktiken und Zukunftspläne von Monsanto und der anderen genauer anschauen. Ganz zu schweigen sei an dieser Stelle noch von den in der Ukraine aufgebauten US-betriebenen Biolaboren der letzten Jahre.

Langfristige, imperialistische Projekte wie diese harren aber seit Februar 2022 unter dem Schatten riesiger Fragezeichen, was da kommen mag. Die nächsten Monate werden diesbezüglich noch sehr erkenntnisreiche Antworten liefern.

RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

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