Quelle: Gettyimages.ru © SOPA Images Archivbild: Ukrainische Landwirte laden Getreide auf einen Lastwagen
Die slowakischen Behörden haben die Verarbeitung und den Verkauf von ukrainischem Getreide und daraus hergestelltem Mehl aufgrund eines in der Europäischen Union nicht zugelassenen Pestizids mit negativen Auswirkungen auf die Gesundheit verboten. In einer Erklärung des Ministeriums für Landwirtschaft und regionale Entwicklung vom Donnerstag heißt es, dass insgesamt 1.500 Tonnen ukrainischen Weizens analysiert wurden.
Die Lieferung soll mit Chlorpyrifos, einem EU-weit verbotenen Insektizid, belastet sein. Die gesamte Lieferung werde vernichtet, kündigte der slowakische Landwirtschaftsminister Samuel Vlcan an.
Außenminister Russlands: Vereinbarungen des Getreidepakets werden nicht erfüllt
Der Minister hatte bereits am Vortag Alarm geschlagen und mitgeteilt, dass “drei unabhängige zertifizierte Labors” Spuren von Pestiziden in einer großen Getreidelieferung aus der Ukraine entdeckt hätten. Nach seinen Angaben handelte es sich um 1.500 Tonnen. “Leider hat sich bestätigt, dass es sich um eine gefährliche Konzentration handelt. Es handelt sich um Chlorpyrifos, das in der Europäischen Union verboten ist”, erklärte der Minister dem Sender JOJ 24 und versprach, Produkte mit Getreide ukrainischer Herkunft verstärkt zu überprüfen.
Das Ministerium rät davon ab, neues ukrainisches Getreide und daraus hergestellte Produkte zu importieren. Für wie lange das Verbot gilt, ist unklar.
Getreide aus der Ukraine ist inmitten des andauernden militärischen Konflikts zwischen Moskau und Kiew in den Mittelpunkt der Medien gerückt. Brüssel hat im vergangenen Jahr zollfreie Agrarimporte aus dem großen Getreideerzeugerland zugelassen, angeblich, um dessen Kunden in Afrika und im Nahen Osten zu erreichen. Ein großer Teil des exportierten Getreides blieb jedoch in der EU, insbesondere in den östlichen EU-Mitgliedsstaaten.
Die Überschwemmung der Märkte mit Billiggetreide hat bereits zu Protesten unter europäischen Landwirten geführt. So haben beispielsweise bulgarische und rumänische Landwirte in der vergangenen Woche Straßen in ihren Ländern blockiert. Die Landwirte machen den Zufluss ukrainischer Produkte für den Preisverfall bei einheimischem Getreide verantwortlich.
Die zollfreien Ausfuhren in Verbindung mit den Schwierigkeiten, das Getreide weiter zu verkaufen, haben die Preise noch weiter fallen lassen. Die Landwirte fordern nun, die Zollfreiheit für ukrainische Agrarerzeugnisse ohne zusätzliche Regelungen nicht zu verlängern.
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