Auf dem SPD-Parteitag in Berlin dominieren Die Jusos und der linke Parteiflügel. Sie fordern vehement einen anderen Migrationskurs, als die von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigte Abschiebeoffensive, wie das Neue Deutschland berichtet. Ein neues Papier ist erstaunlich konkret.
Für den Parteitag von Freitag bis Sonntag in Berlin sind fast 60 Anträge zum Thema Migration bei der Parteiführung eingegangen, die jetzt in einem Leitantrag mit dem Titel “Deutschland ist ein Einwanderungsland – wir gestalten Einwanderung” zusammengeführt wurden. SPD-Vorstand und -Präsidium berieten am Donnerstag über den Entwurf, der der unter anderem auch dem RedaktionsNetzwerk Deutschland vorliegt.
Bei der Rückführung abgelehnter Asylbewerber wird darin die “Förderung einer freiwilligen Ausreise” betont. Zur zwangsweisen Abschiebung heißt es nur: “Wird die freiwillige Ausreise allerdings abgelehnt, so ist eine Abschiebung erforderlich.”
Der Antrag setzt sich auch für die umstrittene staatliche Förderung der Rettung von Flüchtlingen aus dem Mittelmeer durch Hilfsorganisationen ein. In dem Papier heißt es dazu:
“Die Seenotrettung ist eine Verpflichtung aus dem internationalen Seerecht. Zivile Seenotrettung, die diese Aufgabe und humanitäre Verantwortung übernimmt, Menschen aus Not zu retten, darf demnach auch nicht kriminalisiert werden und wird weiter von uns unterstützt.”